Ein Mann und eine Frau unterhalten sich beim Festival.

Wir waren dort: ARS Electronica Festival 2023

Das diesjährige ARS Electronia Festival stand ganz unter dem Motto "Who Owns the Truth?"  / „Wem gehört die Wahrheit?“. Auch Künstler*innen der KUNST St. Pius waren mit Werken vor Ort vertreten. Andreas Knogler und Alexandra Wallner von der Inklusiven Redaktion haben das Festival der Moderne mit den Künstler*innen und der Leiterin der KUNST St. Pius in Lokalaugenschein genommen und waren begeistert.

Im ersten Moment haben die alten Räumlichkeiten im Postverteilerzentrum und die großen blauen Rutschen – die früher zum Verteilen der Pakete und Briefe genutzt wurden – an eine Filmkulisse erinnert. Auch verkleidete Figuren, die einem Computerspiel entsprungen sein könnten, trugen dazu bei. Im Erdgeschoß wurden die Kunstwerke der Peuerbacher Künstler*innen ausgestellt.

Der Ausstellung ging ein zweiwöchiger Workshop der KUNST St. Pius voraus, in denen die Teilnehmer*innen viele Dinge zu Fotografie, Grafik oder Bildhauerei lernen konnten. Während des mehrtägigen Festivals gab es zwei Computerinstallationen und mehrere Bilder zu sehen. Die Bilder lassen viel Platz für Interpretation. Dort, wo die eine Besucherin eine Schnecke sieht, sieht der andere eine Formel 1 Strecke.

Besonders beeindruckt hat uns die virtuelle Galerie, die man auf einem Computerbildschirm über das Internet besuchen kann. Der Besuch als virtuelle Figur ermöglicht es den Besucher*innen, sich für die Betrachtung der Kunst die Zeit zu nehmen, die man braucht. Man kann selbst über das Tempo entscheiden und die Bilder in Stille wirken lassen. Die Bilder und die Informationen dazu können mit nur einem Mausklick vergrößert werden.

Hier beginnt auch schon die Wahrheitssuche: Bilder, die ein Originalformat von A4 haben, erscheinen in der virtuellen Galerie überdimensional groß. Die blauen Verteilerrutschen in der Postcity erinnern die Leiterin der KUNST St. Pius, Andrea Hinterberger, an diese Verzerrung der Daten: “Computer bilden auch nur die Wahrheit ab, mit der wir sie speisen. Der Mensch hinter der Maschine hat die Möglichkeit, die Daten so zu programmieren, wie er möchte.“

Eine Besucherin unterstreicht die Wichtigkeit der Teilnahme der Künstler*innen mit Beeinträchtigung: “Es ist wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung auch einen angemessenen Platz in diesem Rahmen bekommen. In unserer schnelllebigen Zeit fehlt oft der Fokus auf unsere Mitmenschen – das ,Miteinander`gehört viel mehr gelebt.“

Am 28. September findet im Zuge der communale Peuerbach eine Vernissage im Leerstand Schmidauer in Peuerbach statt. Hier hat man die Möglichkeit, die Werke bis Ende Oktober zu bestaunen.

von Alexandra Wallner

Mehrere Personen haben sich zu einem Gruppenfoto zusammengestellt.