Armut in Österreich

Armut ist weiblich: Die Folgen von Gender Care, Pay und Pension Gap

Armut ist in Österreich Realität: 336.000 Menschen in Österreich leben in absoluter Armutslage. Essentielle und selbstverständliche Dinge, die nach EU-Definition als Mindestlebensstandard gelten, sind für sie unleistbar. Sie können die Miete nicht rechtzeitig bezahlen, im Winter nicht heizen oder nicht jeden zweiten Tag eine vollwertige warme Mahlzeit zu sich nehmen. Von Urlauben oder dem Festessen zu Weihnachten träumen Armutsbetroffene ohnehin nur.

Weitere 1,25 Millionen Menschen in Österreich sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Insgesamt sind also 17,7 % der Gesamtbevölkerung von Armut oder Armutsgefährdung betroffen – das ist jeder*r Sechste!

Zahlen für 2023, Quelle Statistik Austria/Armutsbericht und Statistik Austria/Genderstatistik

336.000

Menschen

befinden sich in absoluter Armutslage (135.000 Menschen mehr als 2022).

41 %

Alleinerzieherinnen

sind armutsgefährdet. Das ist die höchste Risikoquote in Österreich.

88.000

Kinder & Jugendliche

sind erheblich materiell und sozial benachteiligt

(2022 waren es 36.000.)

Gendern nicht notwendig?

Armut in Österreich betrifft vor allem Frauen und Kinder. Besonders alarmierend: 88.000 Kinder und Jugendliche sind stark armutsbetroffen, mehr als doppelt so viele wie 2022. Besonders gefährdet sind Frauen in der Pension und Alleinerziehende, da fast 41 % der Ein-Eltern-Haushalte als armutsgefährdet gelten. Frauen tragen weiterhin die Hauptlast der unbezahlten Care-Arbeit und arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Teilzeitjobs. Fehlende Kinderbetreuung, schwieriger Arbeitsmarktzugang und traditionelle Rollenbilder erschweren den Ausbruch aus der Armutsspirale. Armut führt zudem zu sozialer Isolation – Freizeitaktivitäten und gesellschaftliche Teilhabe werden unerschwinglich. 

Diese Ungerechtigkeit wollen wir als Caritas nicht hinnehmen. Weil Frauen und Kinder eine gute Zukunft verdienen. Weil das Geschlecht nicht das Armutsrisiko bestimmen darf. Weil die Gender Gaps, von Gender Care bis Gender Pension Gap endlich geschlossen werden müssen. Darum helfen wir Frauen in Not und setzen uns langfristig für eine gerechte Gesellschaft ohne Armut ein.

Ukrainian immigrants mother with daughter with luggage waiting at train station wrapped in blanket
Not im Inland

So hilft die Caritas

Als Caritas Salzburg kennen wir die vielen verschiedenen Lebensrealitäten der Hilfesuchenden – und können so passende Unterstützung anbieten, die auf die individuellen Herausforderungen der Menschen eingeht.

  • Individuelle Beratungen bei Rechtsfragen, Arbeitslosigkeit oder in finanziellen und persönlichen Notsituationen.
  • Erarbeitung von Lösungswegen – wie zum Beispiel Unterstützungsanträge bei Behörden.
  • Soforthilfe bei akuten Notlagen sowie je nach Notwendigkeit auf zusätzliche Hilfeleistungen wie beispielsweise Kleider- und Lebensmittelgutscheine, Weihnachtspakete für Kinder, Kulturpass oder Heizkostenzuschüsse.
  • Energiesparberatung & Gerätetausch
  • Wohnintegration - Vermittlung, Begleitung und Unterstützung bei der Wohnraumsuche.
  • Mobile Soziale Arbeit im Kindergarten
  • Lerncafés - An acht Standorten in Stadt und Land Salzburg werden armuts- oder ausgrenzungsgefährdete Kinder und Jugendliche zwischen sechs und fünfzehn Jahren, die sich in der Schule nicht so leichttun, kostenlos und dauerhaft gefördert.
  • Bereitstellung von Übergangswohnen für Menschen in Not durch die Caritas Einrichtungen meinzuhaus & SafeHome für gewaltbetroffene Frauen
  • Streetwork für wohnungslose Menschen. Information über Schlaf-, Hygiene- und Essmöglichkeiten und Beratung sowie Unterstützung bei Behördenangelegenheiten
    Angebot von Notschlafstellen - Haus Franziskus für Erwachsene, Exit7 für Jugendliche und das Haus Elisabeth als Winternotschlafstelle

So hilft die Caritas

Wenn das Dach über dem Kopf zu viel vom ohnehin knappen Monatseinkommen auffrisst, dann bleibt zum Leben zu wenig. Rund 13 Prozent der Salzburger*innen sind von Armut oder Ausgrenzung gefährdet. Die Caritas Salzburg fordert Lösungen, um die Wohnkosten zu senken.

Jede Spende verändert Leben

Für Menschen, die von Armut betroffen sind, kann Ihre Spende alles verändern. Sie sorgt dafür, dass eine alleinerziehende Mutter und ihre Kinder ausreichend zu essen haben oder ein*e Wohnungslose*r einen sicheren Schlafplatz findet. Eine Mindestpensionistin kann dank Ihrer Hilfe ihre Energierechnungen bezahlen, sodass der Strom nicht abgeschaltet wird. Ihre Unterstützung schützt Menschen davor, in kalten Nächten zu frieren. Eine Spende fördert außerdem das Lernen und eröffnet Kindern aus armutsbetroffenen Familien neue Zukunftsperspektiven

Mutter umarmt ihr Kind eng und tröstend, beide haben nachdenkliche Gesichtsausdrücke. Die Szene vermittelt ein Gefühl von Fürsorge und Schutz in schwierigen Zeiten.

Ihre Hilfe kommt an

Mit 20 Euro ermöglichen Sie Kindern eine gesunde Jause in unseren Lerncafés und unterstützen Bildungsprojekte für Kinder.

Mit 50 Euro schenken Sie einen Schlafsack, spenden Wärme in kalten Nächten auf der Straße und unterstützen Wohnungslosenprojekte.

Mit 100 Euro tragen Sie zu einem Wocheneinkauf für eine Alleinerzieher*in mit 2 Kindern bei.

Wenn der Euro schwankt, bleibt Ihre Hilfe unbezahlbar.

Gerade in unsicheren Zeiten ist Unterstützung von unschätzbarem Wert. Während einige die Krisen der letzten Jahre überwinden konnten, sind viele Menschen tiefer in die Armut gerutscht und kämpfen täglich ums Überleben. Für diese Menschen bedeutet Ihre Spende nicht nur kurzfristige Hilfe, sondern eine echte Chance auf ein besseres Leben.

Unabhängig von der Höhe Ihrer Spende – jeder Beitrag zählt und bewirkt etwas!

Neue Strukturen im Kampf gegen Armut

Um Armut und soziale Ungleichheiten nachhaltig zu bekämpfen, braucht es stabile Strukturen, die auch in Krisenzeiten standhalten. Hilfe muss den Betroffenen zustehen, ohne dass sie darum kämpfen müssen. Als Caritas bringen wir uns daher aktiv in der politischen Debatte ein und fordern von der nächsten Regierung unter anderem: faire Rahmenbedingungen für Arbeitslose, die Aufwertung und gerechte Verteilung von Care-Arbeit, umfassende Unterstützung für Kinder – unabhängig vom Einkommen der Eltern – sowie eine nationale Strategie für leistbares Wohnen. Für eine gerechte Zukunft, die allen Menschen Perspektiven bietet. Für eine gute Zukunft.

Herzlichen Dank für die Unterstützung unserer Kampagne!