Mädchen verändern die Welt

Hunger, Gewalt oder keine Chance auf Bildung lassen viele Kinder auf der ganzen Welt in eine unsichere Zukunft blicken. Im Rahmen der Kinderkampagne stellt die Caritas Vorarlberg in den Projektländern Äthiopien und Mosambik besonders die Mädchen in den Mittelpunkt. Denn sie bewirken nachhaltige Veränderungen. Bildung ist der Schlüssel dazu!



Mathilda ist 13 Jahre alt und hat vor sechs Jahren ihre Mutter an den Folgen von HIV/AIDS verloren. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt, daher lebt sie seit dem Tod ihrer Mutter bei einer Tante, die sie mit viel Liebe und Geborgenheit unterstützt hat. Doch seit einem Jahr ist die Tante schwer erkrankt und kann sich nicht mehr im vollen Umfang um Mathilda kümmern. Daher besucht Mathilda nun seit dem vergangenen Herbst das Tageszentrum in Namaacha, Mosambik. „Ich habe mir Tag und Nacht den Kopf zerbrochen, wie es mit Mathilda weiter gehen soll, jetzt, wo ich so krank bin und vor allem, wenn ich einmal nicht mehr sein werde“, erzählt die Tante. Im Zentrum blüht Mathilda nun wieder so richtig auf, sie kann sich wieder auf die Schule und das Lernen konzentrieren. Und sie ist überzeugt, dass sie einen guten Abschluss schaffen wird, um später einen Arbeitsplatz mit einem Einkommen zu finden. „Ich möchte für meine kranke Tante da sein und ihr das zurückgeben, was sie mir nach dem Tod meiner Mutter gegeben hat“, so Mathilda.


Mit Bildung gegen die Armut

Mathilda hat gute Chance, den Kreislauf der Armut zu durchbrechen und ihr Leben als erwachsene Frau selbständig zu meistern. Dennoch geht noch immer jedes fünfte Kind weltweit nicht zur Schule, vor allem Mädchen wird diese Chance viel zu oft verwehrt. „Dabei wissen wir, dass Bildung die wirksamste Maßnahme gegen Armut und Diskriminierung ist“, weiß Caritasdirektor Walter Schmolly. Denn vor allem das traditionelle Rollenbild führt die Mädchen in eine soziale Abhängigkeit. „Doch die Mädchen träumen davon, in die Schule gehen und einen Beruf erlernen zu können. Unser Ziel ist daher möglichst vielen diesen Zugang zu ermöglichen. Nur so wird ihre Zukunft einmal selbstbestimmter verlaufen“, so Marion Burger von der Caritas Auslandshilfe. Die Caritas Vorarlberg ermöglicht zum Beispiel in Borana in Süd-Äthiopien gemeinsam mit den Partnern vor Ort an vier Schulen über 1230 Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Schule und Ausbildung. Auch in Mosambik werden vier Tagesstätten für 480 Kinder von der Caritas Vorarlberg unterstützt. Kinder aus ärmsten Verhältnissen: Waisen, Halbwaisen, Kinder aus extremen familiären Verhältnissen. Sie erhalten durch den Besuch dieser Tagesstätten eine Chance, die ihnen das Umfeld, in das sie hinein geboren wurden, nicht gewähren würde. „Wir wollen möglichst viele Mädchen auf diese Weise fördern, denn Veränderung geht von den Mädchen aus“, ist Schwester Anne Ritha von der Tagesstätte Nachmaacha überzeugt.


Die Förderung von Mädchen und Frauen verändert die Gesellschaft nachhaltig. Deshalb setzen unsere Partner vor Ort hier an – etwa durch Maßnahmen, damit alle Kinder zur Schule gehen können oder durch Ausbildungen speziell für Frauen. „Wir sind überzeugt, dass dies ein sinnvoller und guter Weg ist. Denn die gebildeten Mädchen von heute sind die unabhängigen Frauen und Mütter der Zukunft, die selbstbewusst sind und diese Entwicklung auch an ihre Töchter weitergeben“, ist Caritasdirektor Walter Schmolly überzeugt.

Kinderkampagne der Caritas Vorarlberg

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Kennwort: Kinder in Not 2020
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