Portraitbild von Dietmar Rudolf

Das Wichtigste, was eine Gesellschaft ausmacht, ist Solidarität.

Das Wichtigste, was eine Gesellschaft ausmacht, ist Solidarität. Und die lebt nicht davon, dass man darüber redet, sondern etwas tut. Wenigstens ein paar Kleinigkeiten - wie ein-, zweimal im Monat für Obdachlose zu kochen. Ich habe genügend Zeit dazu als Pensionist. Und als begeisterten Hobbykoch muss man mich nicht in die Küche zwingen. 

Es bereichert mich selbst, etwas Sinnvolles zu tun. Für die, die ganz am Rand der Gesellschaft stehen, wenigstens eine warme Mahlzeit zu kochen. Auch wenn ich damit die Gesellschaft, die leider oft gar nicht so solidarisch ist, nicht ändere, sondern nur die gröbsten Folgen ihrer mangelnden Solidarität lindere.

Außerdem macht es etwas mit mir, wenn ich der Armut und dem Ausgesetztsein ins ganz persönliche Gesicht schaue. Und Geschichten höre, die mir zeigen, wie schnell es gehen kann, dass man aus der behüteten Normalität herauskippt. Man wird weicher, demütiger, wenn man da zuhört.

Ich weiß um das eigene Glück, um die Zufälle, die einen vor einem solchen Absturz bewahrt haben. Das merke ich auch an den Freiwilligen & Firmen, mit denen ich gemeinsam koche. Und so haben wir alle etwas davon: Unsere Gäste – die Klient*innen - eine gute Mahlzeit, die Freiwilligen und ich ein gutes Gefühl.

Dietmar Rudolf