Seit mittlerweile einem Jahr versorgt die Caritas in der "Virgilambulanz" Menschen, die etwa aufgrund fehlender Versicherung sowie Wohnungs- oder Obdachlosigkeit keinen oder erschwerten Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Ein wichtiger Beitrag, die Gesundheit von unversicherten Menschen oder Menschen in Not zu verbessern, den Zugang zu medizinischer Versorgung zu erleichtern, Krankheiten vorzubeugen bzw. zu bekämpfen, Beratung und Unterstützung zielgerichtet anzubieten und mit all dem das Gesundheitssystem zu entlasten.
Gesundheit als Grundrecht und ein Leuchtturmprojekt für Menschen in Not in Salzburg:
„Unser Ziel war und ist es, allen Menschen medizinische Basisversorgung zu ermöglichen“, sagt Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg. „Denn Gesundheit ist ein Grundrecht und muss für alle Menschen zur Verfügung stehen. Es gibt verschiedenste Gründe, warum sie in ihrer Situation stecken – das macht für uns keinen Unterschied. Egal, warum Menschen in schwierigen Situationen sind. Als Caritas schauen wir hin und helfen.“
Seit Sommer 2025 führt die Caritas zusätzlich den „Virgilbus“, die mobile medizinische Betreuung für Menschen in Not. Es ist zentral für die Versorgung, dass beide Angebote parallel geführt werden. Die Kombination mit der Virgilambulanz ermöglicht und erleichtert noch bessere Versorgung - vom niedrigschwelligen Angebot auf der Straße durch den Virgilbus bis zur längerfristigen Behandlung in der Virgilambulanz.
„Herzlichen Dank an all unsere Fördergeber, Sponsorinnen und Sponsoren, ohne die diese Ambulanz nicht möglich wäre“, betont Andrea Schmid. „Es sind so viele, Stadt und Land Salzburg, die ÖGK, der Salzburger Gesundheitsfonds, Ärzt*innen, Apotheker*innen, die Blaulichtorganisationen und unzählige Spender*innen Und ganz wichtig: unsere Mitarbeiter*innen und Freiwilligen!“
Felix Wanger leitet die Virgilambulanz und erzählt: „Mittlerweile sind wir im Regelbetrieb angekommen. Wir arbeiten multiprofessionell und auf Augenhöhe. Wir lernen jeden Tag von den Patientinnen und Patienten und erkennen täglich aufs Neue, wie wichtig solche Einrichtungen in der Versorgungslandschaft sind. Gleichzeitig haben wir erkannt, dass wir als Team auch proaktiv auf Menschen in ihrer Lebensrealität zugehen müssen, um sie in Behandlung zu bringen. So können wir die Zugangsschwellen der Ambulanz senken. Daraus entstand unter anderem unsere Late Night Ambulanz, bei der wir in Kooperation mit dem Haus Franziskus auch abends medizinische Behandlungen anbieten können.“
Alle zwei Wochen ist Montags die Virgilambulanz als „Late Night Ambulanz“ bis 21.00 Uhr geöffnet.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass der Virgilbus eine zentrale erste Anlaufstelle für medizinische Versorgung darstellt und eine tragende Säule unseres Angebots ist. Die Straße bietet den niederschwelligsten Kontakt, über den kurzfristige Hilfe möglich ist. Wir haben gelernt, dass in diesem Setting die Beziehungsarbeit einen zentralen Stellenwert einnimmt, um die Zielgruppe in die Behandlung zu bringen. Deshalb setzen wir nun verstärkt auch auf Sozialarbeit“, erklärt Felix Wanger.
Die Virgilambulanz blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück – und auf eine vielversprechende Zukunft
Knapp 400 Behandlungen in der Virgilambulanz seit der Eröffnung im August 2024
- Die Virgilambulanz ist als „Late Night Ambulanz“ zweiwöchentlich Montag abends bis 21.00 Uhr geöffnet
- Sie besteht aus einem hauptamtlichen Team: zwei Ärztinnen, zwei Sozialarbeiterinnen, einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie einer Ordinationsassistentin
- Ergänzt wird das Team durch ein Freiwilligenteam: zwei Ärztinnen und vier diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen – weitere Freiwillige sind gerne willkommen!
- Mehr als 800 Behandlungen beim Virgilbus im Jahr 2024, mehr als 9.000 Behandlungen seit dem Start im Jahr 2014
- 2024: 88 Rettungssanitäter*innen und acht Ärzt*innen halfen bei 44 Einsätzen
- Der Virgilbus ist einmal wöchentlich im Einsatz, die Route wird in Absprache mit dem Caritas-Streetwork gestaltet
Die Virgilambulanz in Salzburg bietet nichtversicherten, wohnungs- und obdachlosen Menschen sowie Versicherten mit erschwertem Zugang zur Gesundheitsversorgung eine Anlaufstelle vergleichbar einer allgemeinmedizinischen Praxis. Sie ist noch nicht voll ausgelastet. Das Team vor Ort möchte daher alle Menschen, die in einer schwierigen Situation leben und erschwerten Zugang zu medizinischer Versorgung haben, ermutigen, das kostenlose Angebot jederzeit während der Öffnungszeiten in Anspruch zu nehmen. Der Virgilbus bietet zusätzlich Behandlung dort, wo sich die Menschen aufhalten.