Auch im wohlhabenden Vorarlberg sind viele Menschen von Armut betroffen: alleinerziehende Mütter und Väter, langzeitarbeitslose Menschen, Kinder. Durch die Inlandshilfe bietet die Caritas Perspektiven für jene Menschen, die ihren Weg nicht mehr ohne Hilfe schaffen. Der heutigen VN liegt ein Erlagschein bei.
In Vorarlberg sind 18,9 Prozent der EinwohnerInnen (laut EU-SILC 2015) armutsgefährdet. Existenzsorgen und Nöte bleiben aber meist hinter verschlossenen Türen. Vor allem Familien und alleinerziehende Mütter geraten oft unbemerkt in Not. „Verschiedene Statistiken belegen, dass Armut tendenziell vererbt wird, das heißt, Kinder aus armutsbetroffenen Familien sind weit überdurchschnittlich gefährdet, als Erwachsene selbst wieder armutsbetroffen oder –gefährdet zu sein“, gibt Caritasdirektor Schmolly auch die Erfahrungen seiner Mitarbeiter wieder.
Situationen, wie die einer Unterländer Familie zeigen auf, wie schnell sich die Abwärtsspirale zu drehen beginnt: Gesundheitliche Probleme des Familienvaters hatten schließlich dessen Jobverlust zufolge, und damit kamen die finanziellen Sorgen. „Ich habe versucht, uns mit verschiedenen Putzstellen über Wasser zu halten. Je weniger Geld wir hatten, desto mehr habe ich gearbeitet“, erzählt die Mutter. Das bedeutete aber wiederum, dass sie keine Zeit hatte, um der Jüngsten bei den Hausaufgaben zu helfen. „Und wenn ich ausnahmsweise dabei saß, habe ich gemerkt, dass ich absolut keine Nerven für sie hatte.“ Die Alarmglocken läuteten, als die Klassenlehrerin zu einem Eltern-Gespräch lud. „Sie machte uns klar, wie sehr unser Kind Unterstützung braucht, um sich gut entwickeln zu können. Sie fragte auch um einen Platz im Lerncafé an.“ Für das Kind eine entscheidende Wendung, zwischenzeitlich schreibt sie in der Schule gute Noten und ist sogar auf gutem Weg, die Aufnahme ins Gymnasium zu schaffen.
Hilfe auf verschiedenen Ebenen
Entspannt hat sich die familiäre Situation auch durch die Unterstützung der Beratungsstelle „Existenz & Wohnen“. Ein Haushaltsplan wurde erstellt, gemeinsam wurde überlegt, welche Zahlungen Priorität haben, eine offene Rechnung wurde übernommen, damit für die Familie ein Neustart möglich ist. Die Perspektiven, die Nina und ihre Familie jetzt haben, haben sich wesentlich verbessert.
„Die Aufgabe, Kinder auf dem Weg in eine Zukunft ohne Armut zu unterstützen, beschäftigt uns quer durch alle Themenbereiche“, appelliert Caritasdirektor Walter Schmolly, dass „die Kinderarmut von heute nicht die Erwachsenenarmut von Morgen werden darf“. Die Lerncafés, in denen 180 Kinder ganzheitlich unterstützt werden, seien ein sehr positives Beispiel dafür, Dank den finanziellen Mitteln aus der Inlandskampagne können aber auch die Nothilfe der Beratungsstellen „Existenz&Wohnen“, das Caritas Café, Arbeitsprojekte, Sozial- und IntegrationspatInnen und vieles mehr unterstützt werden. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise über 1.200 Lebensmittelgutscheine als Überbrückungshilfe ausgegeben, in hundert Fällen konnte die Beratungsstelle „Existenz & Wohnen“ in den letzten zwölf Monaten Familien von drohender Wohnungslosigkeit bewahren. Ein weiteres Beispiel: Über 150 Sozialpaten leisten einen wichtigen Beitrag für Menschen in unterschiedlichsten Notlagen.
Jede Spende hilft!
Die Inlandshilfe-Kampagne der Caritas Vorarlberg bewirkt, dass Menschen in Not nicht hilflos auf der Straße stehen, dass Familien durch schwierige Situationen geholfen wird und dass Flüchtlinge alles Notwendige für ihren Neuanfang hier in Vorarlberg haben.
Inlandshilfe der Caritas
Kennwort „Inlandshilfe: IBAN AT32 3742 2000 0004 0006