Salzburg, 1. September 2016: Anfang September jährt sich die Ankunft der Flüchtlingsbewegung in Salzburg zum ersten Mal. Die Caritas Salzburg zieht eine positive Bilanz: 250.000 Transitflüchtlinge wurden versorgt, rund 1.600 freiwillige HelferInnen wurden in ihrer Arbeit koordiniert, ca. 4.500 Asylwerbende sind im Bundesland Salzburg in Grundversorgung, rund 400 Menschen sind in einem der 12 Flüchtlingshäuser der Caritas untergebracht. Neben Nothilfe und Unterkunft ergänzen Beratungseinrichtungen wie Grundversorgung, Rechts- und Rückkehrberatung und Psychotherapie das Angebot der Caritas für Asylwerbende. Integrationsprojekte - u.a. die Lernpatenschaften - unterstützen eine schnelle Eingliederung in die Gesellschaft. Caritas Projekte im Ausland helfen den Menschen vor Ort und ermöglichen ihnen im Heimatland zu bleiben.
Caritas Direktor Johannes Dines: „Mittlerweile ist ein Jahr vergangen und trotzdem sind die Bilder der unzähligen Menschen, die direkt vor unserer Haustür gestrandet sind, ganz tief in mir verankert. Dank der guten Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen und der Unterstützung durch die Bevölkerung haben wir es geschafft, die Transitflüchtlinge zu versorgen. Doch unsere Arbeit ist noch nicht zu Ende. Nun gilt es jene Menschen die hiergeblieben sind, in unsere Gesellschaft zu integrieren. Integration kann nur gelingen, in dem beide Kulturen offen und wertfrei aufeinander zu gehen“.
Nothilfe in Zahlen
Zwischen September und Dezember 2015 hat die Caritas Salzburg 300 Tonnen an Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Kleidung verteilt. 250.000 Transitflüchtlinge wurden versorgt. Hauptamtliche Caritas MitarbeiterInnen leisteten 3.650 Stunden Arbeit. Über Tausend freiwillige HelferInnen leisteten 16.800 Stunden Arbeit.
Am Höchststand wurden 500 Menschen in 15 Flüchtlingshäusern betreut. Insgesamt wurden seit September 2015 ca. 840 Menschen in einem Flüchtlingsquartier der Caritas im Bundesland Salzburg betreut.
Sprache als Schlüssel zur Integration
Für eine gelingende Integration ist das Kennenlernen der Werte, der Kultur und vor allem der Sprache maßgeblich. Die Caritas Salzburg hat zahlreiche Projekte gestartet, um dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu begegnen: Im Projekt „Lernpatenschaften“ begleiten Freiwillige Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung beim (Deutsch-)Lernen und tragen so zu einem positiven Start in der Schule bei. „Deutsch ist Zukunft“ bietet Deutschkurse für Asylwerber mit hohem Bildungsniveau an. Privater Wohnraum wird an Asylwerbende und anerkannte Flüchtlinge vermittelt. Ab Herbst 2016 bietet die Caritas Salzburg Plätze im Rahmen des „Freiwilligen Integrationsjahres“ an und gibt so gerade erst anerkannten Asylwerbenden die Möglichkeit, sich im sozialen Bereich zu engagieren.
Mehr als ein Dach über dem Kopf
Neben der Unterkunft zählen auch die Grundversorgung, Rechtsberatung (gefördert von der Stadt Salzburg), die Rückkehrhilfe (kofinanziert von AMIF und BM.I) sowie Krisenintervention und Psychotherapie (kofinanziert von AMIF, BM.I, Land Salzburg und SGKK) zu den Leistungen der Caritas. Seit Juli 2016 gibt es ein Qualifikationsscreening, in dem Sprachkenntnisse, das Bildungsniveau und berufliche Qualifikationen von Asylwerbern erhoben werden.
Hilfe vor Ort
Die Caritas Salzburg unterstützt Menschen entlang der Fluchtrouten mit Nothilfe und Bildungsprojekten. In Syrien erhalten Kinder, die auf Grund von Krieg und Vertreibung länger die Schule nicht besuchen konnten, Förderunterricht. Schulprojekte im Libanon ermöglichen Flüchtlingskindern und Kindern mit Migrationshintergrund den Zugang zu Bildung. Familien in Ägypten können sich dank der Vergabe von Mikrokrediten eine eigene Existenz aufbauen.