Warme Decken für syrische Flüchtlinge im Libanon

Im Rahmen eines CaritasProjektes wurden warme Winterdecken sowie Kleidergutscheine im Wert von je 50 US $ an syrische Kriegsflüchtlinge verteilt.

In der Region Keserwan im Libanongebirge, nördlich der Hauptstadt Beirut, lebt eine besonders große Zahl syrischer Flüchtlingsfamilien, nicht zuletzt wegen der im Vergleich zu anderen Regionen des Landes niedrigeren Mietkosten. Viele dieser Flüchtlinge leben in desolaten winzigen Wohnungen, oft in unfertigen Gebäuden, in Garagen, in selbst aus Abfallmaterialien errichteten notdürftigen Baracken oder sogar in Zelten unter zumeist menschenunwürdigen Bedingungen. Viele dieser Unterkünfte befinden sich in höheren Lagen (zwischen 700 und 1.200 Metern Meereshöhe), wo die Menschen den in dieser Region oft winterlich-harschen und unwirtlichen Witterungsbedingungen fast schutzlos ausgesetzt sind. Deshalb war es umso wichtiger, den Flüchtlingen gerade in dieser Region konkrete Hilfe zu leisten, damit sie besser über die kalten Wintermonate kommen. Dieses Ziel hat sich ein von der Caritas Österreich aus Syrien-Nothilfemitteln finanziertes Winterhilfsprojekt im Gesamtumfang von 70.000 € gesetzt.

Im Rahmen dieses Projektes werden warme Winterdecken sowie Kleidergutscheine im Wert von je 50 US $ an die Flüchtlinge verteilt, wobei bis zu einer bestimmten Familiengröße alle Familienmitglieder je einen Kleidergutschein erhalten, der in einem großen Kleidergeschäft in der Region eingelöst werden kann. Empfänger der Hilfe sind vornehmlich Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien, ein kleinerer Teil der Hilfe geht aber auch an ebenfalls in der Region lebende irakische Kriegsflüchtlinge sowie an bedürftige Einheimische, also Libanesen. Das ist deshalb so wichtig, da die enorm große Zahl der ausländischen Flüchtlinge das kleine Land ohnehin vor existenzielle Probleme stellt und eine humanitäre Hilfe ausschließlich für Ausländer in dieser Situation sozialer Sprengstoff der Sonderklasse wäre.

Durch die Unterstützung auch bedürftiger Einheimischer soll zumindest erreicht werden, dass sich die Gräben zwischen der Bevölkerung des Gastlandes und den im Libanon lebenden Flüchtlingen nicht noch weiter auftut. Alle im Rahmen des Projektes unterstützten Familien wurden vor dem Erhalt der Hilfe von Sozialarbeiterinnen der Caritas Libanon besucht, um sicherzustellen, dass die Familien den vorgegebenen Projektkriterien entsprechen. Die Verteilung der Winterdecken und der Kleidergutscheine erfolgte dann an mehreren Terminen in einem neuen Sozialzentrum des Flüchtlingsbüros der Caritas Libanon in der Ortschaft Jeita.