Eine Studentin
Ende letzter Woche war eine junge Studentin auf dem Weg zu ihrem Bahnsteig, in der Hand eine Tafel Schokolade, die sie gerade gekauft hatte. Als sie die Caritas Mitarbeiter sah, die gerade Einkaufswagen voll mit Hilfsgütern durch die Bahnhofshalle schoben, hielt sie inne und sprach einen der Mitarbeiter an. Sie fragte, ob die Güter für die Flüchtlinge seien und als dies bejaht wurde, legte sie ihre Schokolade dazu. Nicht viel später landete die Schokolade in den Händen eines kleinen syrischen Jungen der am Bahnhof übernachtete.
Ein junger Afrikaner
Eines Abends kam ein junger Afrikaner auf einige Caritas Mitarbeiter zu. Er erzählte mit einfachen Worten, dass er selber erst vor ein paar Monaten als Flüchtling nach Österreich gekommen war. Damals hatte er viel Hilfe und Unterstützung von der Caritas bekommen, die es ihm ermöglicht hat, in Österreich Fuß zu fassen. Nun wolle er etwas zurückgeben und den syrischen Flüchtlingen in Salzburg helfen. Die Mitarbeiter freuten sich sehr über diese besondere Motivation des jungen Mannes Hilfe zu leisten und er konnte am nächsten Tag schon mit anpacken.
Ein älterer Herr
Ein älterer Herr ging abends durch den Bahnhof und war sichtlich bewegt von den vielen Kindern und Frauen, die sich an eng aneinander gereihten Feldbetten in der überfüllten Bahnhofshalle zum Schlafen bereit machten. Er suchte das Gespräch mit einem Caritas Mitarbeiter und fragte nach, mit welchen Hilfsgütern die Flüchtlinge versorgt werden. Der Helfer zählte auf, dass vor allem Wasser, Obst, Müsliriegel, Toastbrot, Hygieneartikel und Kleidung verteilt werden. Dann ging der Mann wieder davon. Einige Zeit später kam er mit Schokolade zurück und verteilte sie unter den syrischen Flüchtlingskindern, die das kleine und besondere Geschenk mit großer Freude annahmen.
Ein Dometscher
Eine ganz zentrale Aufgabe haben in der aktuellen Situation die Dolmetscher. Sie gewährleisten, dass die HelferInnen der Caritas mit den schutzsuchenden Menschen kommunizieren können und diese über ihre Situation Klarheit bekommen. Außerdem sorgen die Dolmetscher für einen reibungslosen Ablauf des Hilfseinsatzes, wenn die Flüchtlinge zum Beispiel rasch von einem Bahnsteig zum anderen gebracht werden müssen. Besonders berührend ist, dass viele der Dolmetscher selbst als Flüchtlinge nach Salzburg gekommen sind und sich spontan dazu bereit erklärt haben, zu helfen.
"Ich bin Freiwilliger und mache das gerne", sagt etwa Hamza Bediahiafi. "Ich helfe schon seit dem 4. September. Ich bin vor 2,5 Jahre nach Salzburg gekommen, weil ich geheiratet habe, ich habe auch ein Kind. Ich kann Französisch, Arabisch, Persisch und ein wenig Kurdisch. Ich komme aus Tunis. Die Leute, die kommen, sind sehr froh, dass sie da sind"
Danke an alle HelferInnen
Im Gespräch mit Stefan Maier bemerkt er: „Die Situation, dass Flüchtlinge am Salzburger Bahnhof übernachten, wird auch weiterhin bestehen bleiben. Die vielen Caritas MitarbeiterInnen, DolmetscherInnen und freiwilligen HelferInnen leisten wichtige und großartige Arbeit. Besonders berührt haben mich auch eine Mutter und ihr jugendlicher Sohn, die uns während der letzten Tage immer wieder mit ihrer Hilfe unterstützt haben. Es ist schön zu sehen, dass die momentane Flüchtlingssituation auch die Jugend nicht unberührt lässt.“