Das neue Sozialpädagogische Kolleg der Caritas ermöglicht MaturantInnen und BerufsumsteigerInnen eine berufsbegleitende Ausbildung für viele Berufsbranchen. Auf Anmeldungen freuen sich (im Bild v.l.n.r.) Caritas Direktor Johannes Dines und Franz Promberger (Direktor der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas Salzburg).

Erstmals in Salzburg: Caritas Salzburg startet neues Kolleg für Sozialpädagogik in Berufstätigen-Form

Damit wird in Salzburg erstmals eine perfekt auf Erziehungs-, Entwicklungs- und Integrationsaufgaben für Kinder und Jugendliche zugeschnittene Schulform im sozialpädagogischen Berufsfeld angeboten. Die intensiv praxisbezogene Ausbildung reagiert auf die steigende Nachfrage an SozialpädagogInnen im Bundesland Salzburg. Voranmeldungen sind ab sofort möglich. 

Caritas Direktor Johannes Dines: „Mit dem Kolleg für Sozialpädagogik für Berufstätige ist es uns in der Caritas Schule für Sozialbetreuungsberufe gelungen, eine Lücke in der Bildungslandkarte Salzburgs zu schließen. Bisher mussten Salzburger Maturant/innen oder angehende Berufsumsteiger für die Ausbildung in diesem nachgefragten Sozialberuf nach Stams in Tirol oder nach Linz ausweichen. Wir unterstützen das neue Kolleg auch mit Knowhow aus unseren Einrichtungen. Es sind Kooperationen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit sowie in der Flüchtlingsarbeit geplant. Von den neuen Lerncafés der Caritas werden bereits Praktikumsplätze angeboten“.

Mag. Andrea Mayer, pädagogische Geschäftsführerin von Pro Juventute Salzburg: „Mir ist  die Etablierung einer Schulform für Sozialpädagogik in Salzburg ein großes Anliegen. Nach Abklärungen mit dem bestehenden Kolleg in Stams in Tirol fanden Gespräche mit den verantwortlichen Politikern und dem Landesschulrat in Salzburg statt. Ich freue mich, dass unsere Initiative auf großes Verständnis gestoßen ist und dieser Schultyp im Ausbildungsbereich für Kinder und Jugendliche nun auch in Salzburg angeboten werden kann“.

Hohe Qualifikation durch zeitgemäße Lerntools & Vereinbarung mit Beruf
Die Ausbildung für maximal 26 TeilnehmerInnen dauert vier Semester, nach der Absolvierung der Diplomprüfung erhalten die Studierenden die Berufsberechtigung als SozialpädagogIn. Sowohl Menschen, die bereits ohne formale Ausbildung im Berufsfeld tätig sind, als auch Personen, die einen Berufswechsel anstreben, können gemeinsam die erforderlichen Qualifikationen erwerben.

Zum Einsatz kommen unter anderem folgende Lerntools: 
Freie Lernphasen, blended learning (die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert nutzen), Lernfelddidaktik-Phasen (nicht fächer-, sondern themenzentrierter Unterricht), problem based learning (fall- und handlungsbezogener Aufbau der Unterrichtseinheiten und Aktivierung der Lösungskompetenz der Studierenden) sowie Projektmanagement (Umsetzung von sozialen Projekten als Lernfeld).

Die Unterrichtstage des Sozialpädagogischen Kollegs sind Donnerstag, Freitag, Samstag und einzelne ganztägige Seminartage, Praktika ergänzen die theoretische Ausbildung. Das bedeutet, dass ein sozialfachlicher Beruf in geringerem Stundenausmaß weiter ausgeübt werden kann bzw. MaturantInnen bereits ins Berufsfeld hineinschnuppern können.

Aufnahmevoraussetzungen sind die Reifeprüfung, ein einwandfreier Leumund sowie ein positiv abgeschlossenes Aufnahmeverfahren.

Caritas und Pro Juventute: Ausbildungsexperten in Kooperation 
Die Kooperation zwischen Caritas und Pro Juventute wird unter anderem darin bestehen, dass MitarbeiterInnen von Pro Juventute im Team der Lehrenden von Direktor Franz Promberger mitarbeiten werden. 

Landesschulrat Dir. Mag. Johannes Plötzeneder: „Im Bundesland Salzburg steigt die Nachfrage nach geprüften SozialpädagogInnen derzeit an. Gerade die Herausforderungen der Integration und die neuen Angebote im sportlichen Bereich erfordern hervorragend ausgebildete Fachkräfte.

Das von der SOB der Caritas und Pro Juventute ins Leben gerufene Kolleg für Berufstätige schließt die derzeit bestehende Lücke in der Ausbildung und ist zusätzlich ein Beitrag zur Flexibilisierung in der Arbeitswelt. Sowohl Menschen, die bereits ohne formale Ausbildung im Berufsfeld tätig sind, als auch Personen, die einen Berufswechsel anstreben, können gemeinsam die erforderlichen Qualifikationen erwerben.

Die Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas hat große Erfahrung in der Ausbildung von Expertinnen und Experten im Sozialbereich. Diese werden in den verschiedensten Bereichen, von vorübergehend in Probleme gekommenen Familien bis zu Seniorenwohnhäusern und Wohnbereichen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ausgebildet. Ein Kolleg für Sozialpädagogik passt also ausgezeichnet in das Tätigkeitsfeld dieser Schule und rundet das Ausbildungsangebot ab“. 

Die Einrichtungen von Pro Juventute stehen als Praktikumsstellen für die Studierenden zur Verfügung und beteiligen sich mit viel praktischer Erfahrung und Expertenwissen an der Entwicklung von zukünftigen Ausbildungsinhalten. 

Franz Promberger, Direktor der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas Salzburg (SOB): „Fachlich wird die Ausbildung von über 50 Jahren Erfahrung des Ausbildungszentrums der Caritas im Bereich der sozialfachlichen und der Gesundheitsausbildung zurückgreifen können. Für den Knowhow-Transfer wird insbesondere die Schule für Sozialbetreuungsberufe verantwortlich sein. Ich erwarte mir einen wesentlichen Mehrwert durch die Leitung der beiden Schulen im Verbund. Das sozialpädagogische Kolleg wird Teile eines entwickelten Schulprofils übernehmen können. Zudem ist es uns für die erste Klasse bereits jetzt gelungen, MitarbeiterInnen der Caritas aus dem Lerncafé, von Pro Juventute, künstlerisch selbständig tätige Lehrende und frei Praktizierende LehrerInnen aus beratenden Berufen zu gewinnen“.

Auch Direktor Ernst Marth, Präsident von Pro Juventute Österreich betont die Wichtigkeit des Ausbildungsangebotes am Standort Salzburg: „Für die qualitätsvolle Umsetzung unserer Arbeit sind gut ausgebildete und reflexionsfähige MitarbeiterInnen eine unabdingbare Voraussetzung. Wenn das Leben von Kindern und Jugendlichen im Familienverband nicht möglich ist, sollen doch die besten Betreuungsformen gefunden werden, Kindern auf ihrem Weg zu Jugendlichen und Erwachsenen möglichst gute Bedingungen zu bieten“.

SozialpädagogIn – ein Beruf in vielen Berufsbranchen
War in der Anfangszeit der Ausbildung im Bereich Sozialpädagogik das Berufsbild noch auf die/den ErzieherIn beschränkt, so eröffnen sich heute zahlreiche Möglichkeiten, um nach abgeschlossener Ausbildung ins Berufsleben zu starten: 

Einsatzgebiete sind Hort- und HeimerzieherIn, MitarbeiterIn in der Nachmittagsbetreuung oder im sozialpädagogischen Kontext im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe in Ergänzung der Berufsgruppe der SozialarbeiterInnen, PädagogInnen und PsychologInnen sowie MitarbeiterInnen im Bereich der freien Kinder- und Jugendarbeit. 

Ebenso bietet sich die sozialpädagogische Arbeit mit Menschen mit Behinderung in verschiedenen Lebenszusammenhängen oder die Mitarbeit im Spektrum der Flüchtlingsarbeit an. 

SOB der Caritas Salzburg und Pro Juventute kurz vorgestellt:

Schule für Sozialbetreuungsberufe (SOB) der Caritas Salzburg
Für Personen ab 19 Jahren (Berufstätige oder BerufsumsteigerInnen) bietet die SOB Ausbildungen zur/zum Fach- oder DiplomsozialbetreuerIn Altenarbeit und/oder Behindertenarbeit (inklusive Pflegehilfe) und zur/zum Fach- oder DiplomsozialbetreuerIn Behindertenbegleitung (inklusive UBV und Heimhilfe) an. Die inklusive Form der SOB Ausbildung bietet Abschlüsse als FachsozialhelferIn bzw. HeimhelferIn.

Nähere Informationen zum Schulangebot, zum Sozialpädagogischen Kolleg sowie Anmeldeformulare unter www.sob-caritas.at

Pro Juventute 
Pro Juventute ist eine in sechs österreichischen Bundesländern tätige Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung mit rund 300 MitarbeiterInnen und Hauptsitz in Salzburg. Im Bundesland Salzburg führt Pro Juventute eine Familienberatungsstelle, einen Kindergarten in Form einer altersgemischten Kindergruppe und mehrere Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche sowie betreute Wohnformen. Aktuell werden in Salzburg rund 260 Kinder betreut. 

Nähere Informationen unter www.projuventute.at

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