„Ich will, ich kann, ich tue“

Filmprojekt und Podiumsdiskussion zum Thema „Leben mit persönlicher Assistenz“ der Caritas Schule für Sozialbetreuungsberufe

Salzburg, 06. Mai 2014: Trotz Behinderung ein weitgehend selbständiges Leben mit Wohnung, Job und Partnerschaft führen. Geht das? Die Diplomklasse Behindertenarbeit der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas Salzburg (SOB) lud am Mittwoch, den 30. April 2014, zur Filmpräsentation und anschließender Podiumsdiskussion in die TriBühne Lehen ein. In einer einfühlsamen und prägnanten Darstellung zeigte der Film Einblick in den Alltag von Menschen mit Behinderung und wie dieser mit Hilfe von persönlicher Assistenz gemeistert wird.

Ziel des Filmprojektes war es zu zeigen, dass es Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen und Lernschwierigkeiten sehr wohl möglich ist, mit Hilfe von persönlicher Assistenz ein weitgehend „normales“ Leben mit eigener Wohnung und erstem Arbeitsplatz zu führen. Der 27-minütige Kurzfilm stellt laut Mag.a (FH) Monika E. Schmerold (Verein Knackpunkt: Selbstbestimmt Leben Salzburg) einen Meilenstein in Salzburg dar: „So eine einfühlsame und prägnante Darstellung hat es bisher noch nicht gegeben.“ Unterstützt wurde das Projekt durch Sponsoren wie W & H Dentalwerk Bürmoos, dem Magistrat Salzburg, der Lebenshilfe Salzburg und der Caritas Salzburg.

Vinko Nadjek und Karin Westreicher, beide Rollstuhlfahrer mit schwerer körperlicher Behinderung, wurden von den SchülerInnen der Diplomklasse Behindertenarbeit der SOB begleitet und filmisch porträtiert. Beiden ist es gelungen, ihre Träume zu verwirklichen. Vinko Nadjek arbeitet im Empfang der Wüstenrot Zentrale Salzburg, Karin Westreicher lebt in ihrer eigenen Wohnung. Möglich wird dieses selbstbestimmte Leben durch persönliche AssistentInnen, die sowohl am Arbeitsplatz als auch im Wohnumfeld zur Seite stehen. So beschäftigt Karin Westreicher insgesamt acht AssistenInnen als Teilzeitangestellte, um ihren Alltag zu organisieren.

Die Projektgruppe, bestehend aus sechs SchülerInnen zwischen 19 und 23 Jahren (Teresa Amann, Nik Fleckl, Amelie Pföss, Elena Schmid, Maynard Müller und Nathalie Zimmermann) haben ihre Ausbildung zum/zur FachsozialbetreuerIn und PflegehelferIn abgeschlossen. Das Know-How für das Diplomprojekt wurde durch einen Workshop mit der „Aktion Film“ und in Kooperation mit FS 1 vermittelt, so konnte auch das Equipment für Film und Schnitt genutzt werden.

Wünsche, Träume, aber auch Alltagsprobleme in Film und Diskussion
Die Projektgruppe wollte ein positives und realistisches Bild vom Leben von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft zeigen. Dabei sollte nicht die Behinderung im Vordergrund stehen, sondern die Wünsche, Ziele, Bedürfnisse und Träume, aber auch die Probleme des Alltags. Franz Promberger, Projektauftraggeber und  Direktor der SOB: „Der Film soll für Menschen mit Behinderung eine Motivation sein, ihre Wünsche und Träume in die Tat umzusetzen. Frau Westreicher und Herr Najdek habe aufgezeigt was alles möglich ist.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion standen ExpertInnen und DarstellerInnen Rede und Antwort. Unter der Moderation der Diplomandinnen Nathalie Zimmermann und Amelie Pföss gaben Mag.a (FH) Monika E. Schmerold (Verein Knackpunkt: Selbstbestimmt Leben Salzburg), Mag. Thomas Thöny (Caritas Salzburg), Sonja Stadler (Lebens- und Sozialberaterin) die Darsteller Vinko Najdek und Karin Westreicher sowie der persönliche Assistent Joe Schiechl mit ihren Statements Stoff zur Diskussion. Vor allem Lösungen für Lebenskonzepte sowie der Bereich Partnerschaft und Sexualität wurden offen angesprochen.

Persönliche Assistenz unzureichend finanziert
Für persönliche Assistenz gibt es in den meisten Österreichischen Bundesländern gesetzliche Vorkehrungen, das Salzburger Behindertengesetzt von Oktober 1981 sieht allerdings diese Möglichkeit zur Unterstützung nicht vor. In Salzburg bekommen nur einzelne wenige Personen 100 Stunden/Monat finanziert, der restliche Assistenzbedarf muss selbst aus Pflegegeld und /oder Einkommen finanziert werden. 


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Bildtext 1_Caritas SOB Ich will – ich kann – ich tue 1.jpg: Vinko Najdek, Darsteller des Films „Ich will, ich kann, ich tue“ mit Moderatorin Nathalie Zimmermann bei der Präsentation des Filmprojektes.

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Bildtext 2_Caritas SOB Ich will – ich kann – ich tue.jpg: Die Projektgruppe der Abschlussklasse für Behindertenarbeit der SOB  v.l.n.r. Projektleiter Paul Ellmauer und die Studierenden Elena Schmid, Amelie Pföss, Maynard Müller, Nathalie Zimmermann und Nick Fleckl.

Bildrechte: Caritas Salzburg

Kontakt zum Projekt:

Dir. Mag. Franz Promberger, franz.promberger(at)sob-caritas.at
DSA Paul Ellmauer, paul.ellmauer(at)sob-caritas.at 
Mag. Margit Schweiger-Back, margit.schweiger-back(at)sob-caritas.at
Projektteam: sob.diplomprojekt(at)gmail.com