Erfolgreiche Bilanz nach Schließung des Caritas Winternotquartiers

Salzburg, 4.4.2014: Das zusätzlich geöffnete Caritas Winternotquartier für obdachlose Menschen in der ehemaligen Landespflegeanstalt Mülln schloss mit Ende März wieder seine Pforten. Was mit dem Start in der Arche Süd im November 2013 begann, endet nun mit einer beachtlichen Bilanz:  150 Übernachtungsgäste, über 2440 Portionen Essen, der engagierte Einsatz von ca. 70 Freiwilligen, jede Menge Sach- und Geldspenden sowie die Gründung der Plattform „Armut hat Platz“.

Insgesamt waren 150 Personen, davon 83 Frauen und 67 Männer zu Gast im Caritas Winternotquartier. Die Räumlichkeiten in der Herrnau wurden am 15. November 2013 eröffnet, ab Mitte Jänner übersiedelte das Winternotquartier in die ehemaligen Landespflegeanstalten in Mülln.

In der Arche Süd wurden15 Schlafplätze sowie eine basale Versorgung ausschließlich für Männer zur Verfügung gestellt. In den Räumlichkeiten in der Müllner Hauptstraße bekamen 15 Frauen und zehn Männer Tag für Tag einen sicheren Schlafplatz, warmes Essen, die Möglichkeit zu duschen sowie die Kleider zu wechseln.

Alles in allem 2440 Nächtigungen in viereinhalb Monaten – und damit die Ausgabe von ebenso vielen Portionen warmen Essens, das durch den freiwilligen Einsatz von rund 70 MitarbeiterInnen zubereitet wurde. Die Räumlichkeiten in Mülln wurden von der Erzdiözese zur Verfügung gestellt. Gekocht haben einzelne Freiwillige, aber auch Gruppen und Vereine. So z.B. jeden Freitag die muslimische Gemeinde und an Sonntagen die Malteser, die auch erste Hilfe und medizinische Basis-Checks organisierten.

Unternehmen, Organisationen und Vereine zeigten sich solidarisch
Neben dem großartigen freiwilligen Engagement vieler Privatpersonen wurde die Einrichtung von zahlreichen Unternehmen unterstützt: So spendete u.a. das Forum 1 warme Winterbekleidung und Schlafsäcke, ebenso wie der Friseursalon „Hairricane“. Rotaract spendete Hygieneartikel und Handtücher für die Notreisenden, die islamische Gemeinschaft brachte neben vorgekochtem Essen auch Sachspenden ins Winternotquartier Mülln.  
SchülerInnen der Neuen Mittelschule Nonntal und das Unternehmen Fossil sammelten Geldspenden, das Stift St. Peter überbrachte Geld und zwei Waschmaschinen und zwei Trockner. Erzbischof Franz Lackner spendete einen Teil der Kollekte seines Einführungsgottesdienstes für die Menschen am Rande der Mozartstadt.

Gründung der Plattform „Armut hat Platz“
Die Caritas Salzburg, das Diakoniewerk Salzburg, das Stift St. Peter, der Roma-Verein Phurdo, die Malteser, das Seelsorgeamt Erzdiözese Salzburg und viele andere Organisationen reagierten auf das gespaltene Klima zur Bettelarbeit in der Mozartstadt und gründeten im Februar 2014 die Plattform „Armut hat Platz“. Zahlreiche Unterstützer aus dem öffentlichen Salzburger Leben wie Doraja Eberle, Univ. Prof. Dr. Heinrich Schmidinger, Sepp Forcher, Erzbischof Franz Lackner, Superintendent Mag. Olivier Dantine, Primar Univ. Prof. Dr. Friedrich Hoppichler und viele andere setzten mit ihrer Unterschrift der Petition ein Zeichen für mehr Menschenwürde auf Salzburgs Straßen. Einige der prominenten Unterstützer wollen sich auch in konkreten Projekten entweder in Salzburg oder vor Ort, in Rumänien einbringen. Mittlerweile haben auch rund 750 SalzburgerInnen ihre Solidarität mittels der Online-Petition bekundet.
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Bildtext: Sr. Birthe Kröncke (li.), Leiterin des Caritas Winternotquartiers in der Müllner Hauptstraße, nahm sich nach dem Abendessen Zeit für Gespräche und aufmunternde Worte.

Bildrechte: Caritas Salzburg/ Wild & Team