Einsparungen aufgrund von Subventionskürzungen erforderlich

Salzburg, 6.02.2014 – Wie auch in der Vergangenheit ist ein sorgsamer Umgang mit den zur Verfügung stehenden Geldern, ohne Kündigungen, gemeinsam mit den MitarbeiterInnen – oberste Priorität der Caritas. Caritas Direktor Johannes Dines: „Wir erhalten von der öffentlichen Hand weniger Förderungen und Leistungsentgelte als nötig wären. Damit können die steigenden Gehalts- und Sachkosten nicht ausreichend abgedeckt werden. Wie jeder Privathaushalt und jedes Unternehmen, müssen auch wir mit unserem jährlichen Budget verantwortungsbewusst umgehen. Gemeinsam mit dem Betriebsrat und unseren MitarbeiterInnen arbeiten wir an vernünftigen Lösungen. An oberster Stelle bleibt dabei unser Kernauftrag: Menschen in Not tatkräftig zu unterstützen!“

In Abstimmung mit dem Betriebsrat und allen Caritas MitarbeiterInnen wurden in den vergangenen Monaten Prozesse und Abläufe in den verschiedenen Abteilungen und Einrichtungen der Caritas geprüft. Bis 2016 muss bei einem Budget von 28. Mio. Euro ca. 1 Mio. Euro eingespart werden. Jährlich entspricht dies ungefähr 1% (ca. 350.000 Euro) des Jahresbudgets. Seitens des Betriebsrates gibt es weder Arbeitskampfmaßnahmen noch Betriebsversammlungen. In einem internen Brief an alle Mitarbeiter hat er diese mediale Darstellung heute dezidiert zurückgewiesen.

Effizientere Abläufe und Erhöhung der Einnahmen durch innovative Projekte

Caritas Direktor Dines sieht drei Stoßrichtungen, um in Zukunft ein ausgeglichenes Budget sicher zu stellen:
1)    Effiziente Gestaltung der Abläufe und Strukturen
2)    Verhandlungen mit den Fördergebern, um gerechte Leistungsentgelte zu erhalten
3)    Entwicklung neuer Projekte zur Erhöhung der Einnahmen
„Aus jetziger Sicht sind weder weitere Schließungen noch Personalabbau geplant. Jetzt zu handeln ist für uns eine Sicherungsmaßnahme, damit die Caritas wie bisher auf sicheren Beinen steht“, versichert Dines.
So ist es zum Beispiel heuer gelungen, das Winternotquartier in Mülln für 25 obdachlose Menschen zu öffnen. Auch in den Regionen setzt die Caritas Leitung auf gebündelte Leistung. So wurden beispielsweise die verschiedenen Einrichtungen in Bischofshofen an einen Standort vereint – für kürzere Wege und raschere regionale Hilfe aus einer Hand.
Gleichzeitig investiert die Caritas Salzburg Mittel in die Entwicklung neuer Projekte, die zum Teil auch dazu beitragen sollen, zusätzliche Einnahmen zu lukrieren. Diese werden wieder für Menschen eingesetzt, die Hilfe und Unterstützung benötigen.
Caritas Direktor Dines: „Es geht nicht allein um Einsparungen, sondern darum, uns für unseren Kernauftrag freizuspielen: Menschen dort zu unterstützen, wo sie keine Hilfe von anderen mehr erhalten“.

Unterstützung durch Freiwillige
„Um auch weiterhin die Angebote für Menschen ausbauen zu können, brauchen wir dringend die Unterstützung von Freiwilligen. Zum Beispiel hätten wir heuer die Winternotschlafstelle nicht öffnen und aufrechterhalten können, wenn uns nicht zusätzlich zu den hauptamtlichen MitarbeiterInnen mehr als 40 Freiwillige unterstützen würden. Freiwillige gewinnen für das österreichische Sozialsystem immer mehr an Bedeutung – als Unterstützung für Hauptamtliche, aber nicht als Ersatz!“, so Direktor Dines.

Schließungen Gärtnerei und Landwirtschaft St. Anton
Trotz zahlreicher Maßnahmen in den vergangenen Jahren musste in St. Anton Ende 2013 die Gärtnerei vorübergehend geschlossen werden. Die Landwirtschaft wird nicht mehr selbst betrieben. Diese wird mit Frühjahr 2014 verpachtet. Wichtig ist der Caritas dabei, dass Menschen mit Behinderung nach wie vor im landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten können. Die in den Jahren zuvor entstandenen Verluste wurden zur Gänze aus Caritas Eigenmitteln gedeckt. Für die MitarbeiterInnen gibt es eine Beschäftigungsgarantie. Das Ziel ist, neue Beschäftigungsprojekte zu entwickeln, in denen Menschen mit Behinderung verstärkt integriert werden können.

Schließung Familienberatungsstelle
Die Caritas Familienberatungsstelle in der Elisabethstraße wird Ende Februar 2014 geschlossen, da die jährlichen Förderung des Ministeriums seit vielen Jahren nicht mehr erhöht wurden. Nachdem die dort beschäftigten drei MitarbeiterInnen gemeinsam in Pension gehen, konnte die Schließung sozialverträglich gestaltet werden. „Die erforderlichen Investitionen und die geringe Förderung hätten eine Weiterführung nur durch den Einsatz hoher Eigenmittel möglich gemacht. Zudem werden von der Erzdiözese mehrere Familienberatungsstellen betrieben. Damit ist die Unterstützung der Familien in hoher Qualität sichergestellt“, sagt Dines.

Betriebswirtschaftliches Denken immer wichtiger für Sozialorganisationen

Für soziale Einrichtungen wird es angesichts der vielen politischen und finanziellen Veränderungen, insbesondere in Bezug auf Förderungen zunehmend wichtiger, betriebswirtschaftlich zu denken.
„Wir müssen uns den Veränderungen des Umfelds stellen, damit wir den Kernauftrag der Caritas auch weiterhin erfüllen können. Wir sind unseren SpenderInnen und KlientInnen gegenüber verpflichtet, das uns anvertraute Geld sorgsam einzusetzen“, so Dines abschließend.

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Bildtext: Caritas Direktor Dines: „Es geht nicht allein um Einsparungen, sondern darum, uns für unseren Kernauftrag freizuspielen: Menschen dort zu unterstützen, wo sie keine Hilfe von anderen mehr erhalten“.
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