Neueröffnung des japanischen Kinderheimes "Fujinosono"

Zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben in Japan öffnete am 29. Juni das unter Leitung der Malteser in Kooperation mit der Caritas neu gebaute Kinderheim "Fujinosono" in Ichinoseki seine Pforten. Am 11. März 2011 hatte ein schweres Erdbeben das alte Kinderheim so schwer beschädigt, dass es unbewohnbar wurde und abgerissen werden musste. 45 Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien finden nun permanent in dem besonders erdbeben-resistent gebauten Gebäude ein neues Zuhause. Zusätzliche Tagesplätze oder Notquartiere bieten Platz für weitere Kinder.

Zur Eröffnung wurden ungefähr 250 internationale Gäste aus Wirtschaft und Politik empfangen. Die deutsche Leiterin des Kinderheims, die katholische Ordensschwester Caelina Mauer, lobte im Vorfeld der Veranstaltung das Engagement der Spender, die gemeinsam mit Malteser International und Caritas den Neubau möglich gemacht hatten. Zur Erwartung der Kinder sagte sie: "Der Umzug findet in diesen Tagen statt. Die Kinder freuen sich riesig. Das neue Gebäude kommt ihnen vor wie ein Schloss. Dann werden die Kinder dem Haus die Seele geben."

Georg Matuschkowitz, Leiter der Auslandshilfe der Caritas Österreich, war bei der Eröffnung vor Ort: "Die Übersiedlung der Kinder von den provisorischen Unterkünften in das neue Kinderheim am letzten Wochenende war für die Kinder wie eine große Party und hat die Anstrengungen des Baus vergessen lassen. Wenn man das Trauma des Erdbebens vom 11. März 2011 und seine anschließenden Auswirkungen auf die Bevölkerung mitverfolgt hat, dann kann man sich vorstellen, was der Einzug in ein neues, erdbebensicheres Haus bei den Kindern, den Projektangestellten und Sponsoren für Glücksgefühle ausgelöst hat.

Das neue Haus wird im Katastrophenfall auch als barrierefreies Evakuierungszentrum für die Stadt Ichinoseki dienen. Der Neubau berücksichtigt die neuesten Standards für kindgemäßes Wohnen und ist in einzelne Wohneinheiten untergliedert. Seine Energieversorgung basiert auf einer innovativen und unabhängigen Energieversorgung mit Solarpanelen sowie einem Biomasseheizsystem. Mit moderner Technik ausgestattet, setzt das Gebäude Maßstäbe hinsichtlich der Energieversorgung und Erdbebenresistenz in Nordjapan und hilft gleichzeitig laufende Kosten zu sparen. Alleine in Österreich wurden für das Heim mehr als 3,5 Millionen Euro an Spenden gesammelt, größter Einzelspender aus der Privatwirtschaft war die voestalpine mit 350.000,- Euro.