"Die Landeklappen sind ausgefahren. Ich bin bereit zum Landen. Je näher ich diesem Flughafen komme, umso wesentlicher steht Christus vor mir". (Reinhold Stecher)
Der Tiroler Altbischof Reinhold Stecher ist am Dienstagabend in einer Innsbrucker Klinik verstorben. Der 91-Jährige lag seit der Nacht davor auf der Intensivstation. Stecher war von 1980 bis 1997 nach Bischof Paulus Rusch der zweite Bischof der jungen, 1968 errichteten, Diözese Innsbruck.
Im Kondolenzbuch für Bischof Reinhold Stecher haben Sie die Möglichkeit ihm zu gedenken.
Bischof Reinhold Stecher war viele Jahre hindurch als Referatsbischof für die Caritas zuständig. Seine klaren Stellungnahmen für Flüchtlinge und gegen deren Abschiebung, seine deutlichen Worte in sozialen Fragen sowie seine Freude, Herzlichkeit und Nächstenliebe sind uns in der Caritas ein leuchtendes Beispiel. In stillem Gedenken an einen besonderen Menschen, Bischof und Unterstützer der Caritas.
"Verliere einen Freund und Förderer"
"Mit dem Tod von Bischof Reinhold Stecher verliert die Caritas - und auch ich persönlich - einen großen Freund und Förderer": Dies betonte Caritas-Präsident Franz Küberl zum Tod des Innsbrucker Altbischofs am Dienstagabend. Stecher habe die Caritas, für die er als Referatsbischof zuständig war, "viele Jahre und mit wuchtigem Engagement begleitet", sagte Küberl am Mittwoch im Gespräch mit "Kathpress". Stecher sei ein "Menschenfreund" gewesen, ein "Mann mit Bodenhaftung und zugleich ein Himmelsstürmer", der "stets die Sorgen, Sehnsüchte und das Wollen der Menschen zum Maßstab seines Handelns gemacht hat." Küberl ist derzeit auf einer Caritas-Journalistenreise in der Republik Moldau.
Durch seine "tiefe Gläubigkeit und Sprachgewalt" sei er "für sehr viele Menschen zum Wegbegleiter geworden" - auch wenn er "um des Evangeliums Willen" und zugunsten eines zeitgemäßen Kirchenverständnisses im Sinne des Konzils oftmals auch ein "streitbarer Bischof" gewesen sei, der "von der Überzeugung gedrängt war, dass das Reich Gottes jetzt schon spürbar sein muss". Küberl: "Egal, ob es um Armut, Flucht, Bedrängung oder andere Nöte ging - er war auf der Seite der davon Betroffenen." Er trauere auch persönlich "um einen Förderer und Ratgeber", so Küberl abschließend.
Schärmer: Stecher war "Firewall für Arme"
Als eine "Firewall für Arme, Ausgegrenzte und Heimatlose" bezeichnete der Innsbrucker Caritasdirektor Georg Schärmer den verstorbenen Altbischof. Stecher sei ein "Mensch mit Herz-Augen" gewesen, "der Wasserfarben in Wasserbrunnen in Afrika verwandelte". Mit Stecher habe er einen "Lehrer und vertrauten Freund" verloren, so Schärmer in einer Presseaussendung am Mittwoch.
Er habe den Altbischof als "charmanten Menschenfischer für das Gute" bewundert, der "nimmermüde Herzmelodien komponiert" habe. Ebenso seinen "Mut zu dienen", der sich in seinem bescheidenen eigenen Lebensstil und seiner Großzügigkeit gezeigt habe. Nun sei Stecher "gelandet, dort, wo seine Sehnsucht eine immerwährende Heimat erahnt hat", so Schärmer abschließend.
Kondolenzbuch für Bischof Reinhold Stecher
Eine ausführliche Lebensgeschichte von Altbischof Reinhold Stecher finden Sie auf der Website der Kathpress.