Seit Wochen andauernde starke Regenfälle haben in Südostasien viele Flüsse über die Ufer treten lassen, ganze Landstriche stehen unter Wasser. In Thailand drohen die schwersten Überschwemmungen seit 50 Jahren zum Wochenende die Metropole Bangkok zu erreichen. Weil große Teile der Hauptstadt nur etwa zwei Meter über dem Meeresspiegel liegen, rechnen die Behörden damit, dass ganze Stadtviertel überflutet werden. Seit Beginn der Regenfälle Ende Juli sind allein in Thailand laut nationaler Katastrophenschutzbehörde mehr als 360 Menschen in den Wassermassen ums Leben gekommen. In Kambodscha starben 183 Menschen, in Vietnam 18 und in Laos 30. Weil die Lage sehr unübersichtlich ist und in manchen Regionen die Pegel weiter ansteigen, ist mit weiteren Opfern zu rechnen.
Nothilfe der Caritas angelaufen
Während in den Metropolen wie Bangkok der staatliche Katastrophenschutz zuständig ist und die Stadt vor den Fluten zu schützen versucht, sind die Menschen in der Provinz oftmals völlig auf sich allein gestellt. Die Nothilfe des internationalen Caritas-Netzwerkes konzentriert sich deshalb auf die ländlichen Regionen.
Die Caritas Thailand hat bereits im August in der schwer betroffenen Provinz Mae Hong Son mit den Nothilfemaßnahmen begonnen und mehrere hundert Familien, die sich in Notuinterkünfte geflüchtet hatten, mit Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Moskito-Netzen und anderen Hilfsgütern. In Zusammenarbeit mit anderen kirchlichen Organisationen sind nun auch nun auch in den Regionen Chiang Mai, Ubon Ratchathani, Nakhon Sawan und Bangkok haupt- und ehrenamtliche Caritas-MitarbeiterInnen im Einsatz. Die Cariats Hilfe erfolgt aus Mitteln des Katastrophenfonds.
Bezahlt machen sich dabei die langfristigen Caritas-Programme zur Katastrophenvorsorge, die den Menschen bei Rettungsmaßnahmen, in der Nothilfe und durch Warnsysteme helfen. 88 Katastrophenvorsorgeteams der deutschen Caritas sind seit Monaten in ihren Dörfern tätig, um die Menschen auf Überschwemmungen vorzubereiten. Trainingsprogramme mit mindestens 50 Teilnehmern pro Dorf dienen dazu, im aktuellen Katastrophenfall die Maßnahmen auf viele Schultern zu verteilen und sinnvolle Maßnahmen zu ergreifen.