Heilung für Körper und Seele

Die Stadt Leogane, rund eineinhalb Autostunden von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt,  wurde vom Erdbeben besonders hart getroffen. Fast alle Häuser liegen in Schutt und Asche, viele Menschen haben ihre Liebsten verloren,  viele sind selbst verletzt. Nachdem in den ersten Tagen nach dem Beben versucht wurde, für besonders schlimm Verletzte einige Kliniken wieder provisorisch in Betriebe zu nehmen, kümmert sich die Caritas jetzt mit mobilen Kliniken um die Menschen, die keine schweren Verletzungen haben, aber trotzdem dringend medizinische Betreuung brauchen. Mit den mobilen Kliniken kommt die Caritas direkt zu den Plätzen, an denen Menschen nach der Katastrophe Zuflucht gesucht haben. Ein weiterer Vorteil dieser "Klinik-Zelte": Die Menschen müssen in dem von Nachbeben geschüttelten Gebiet haben keine Angst haben, dass erneut die Wände über ihnen zusammenbrechen.

Einer dieser Plätze liegt bei der eingestürzten Kathedrale. Dort hat die Caritas gemeinsam mit der lokalen Pfarrgemeinde nun ein mobiles Gesundheitszentrum errichtet. Diese kleinen Zentren können in nur wenigen Stunden aufgebaut werden: Das Zelt wird aufgestellt und mit den vier gebrauchsfertigen Gesundheitsboxen, die für alle gängigen Krankheiten und Verletzungen ausgerüstet sind, bestückt. Eine handliche Gebrauchsanleitung unterstützt das Ärzteteam bei der Arbeit. Wird eine Klinik nicht mehr gebraucht, kann sie innerhalb weniger Stunden an einem anderen Platz wieder in Betrieb gehen.

Im Zentrum von Leogane sind momentan zwei Ärztinnen im Einsatz: Schwester Fatima aus Mexiko, die sich um die Apotheke kümmert und die junge Ärztin Stephanie aus Haiti. Stephanie gibt den Menschen ein Stück Sicherheit in ihrem Leben zurück, was besonders bei den vielen PatientInnen wichtig ist, die von der Katastrophe schwer traumatisiert sind.

Eine davon ist Elisabeth, ein neunjähriges Mädchen, das mit ihrer Mutter gerade noch in letzter Sekunde aus dem einstürzenden Haus laufen konnte. "Mir ist so schlecht, ich hab Bauchweh und ich habe solche Angst, seit die Erde zittert", antwortet sie auf die Frage der Ärztin. Stephanie unterhält sich mit der kleinen Patientin, erklärt ihr, dass ihr im Freien nichts passieren kann und verschreibt ihr Medikamente gegen den Durchfall. Der Mutter erklärt sie ganz genau, wie und wann Elisabeth die Medikamente einnehmen muss  - denn die beste Medizin hilft nichts, wenn sie falsch eingenommen wird.

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Caritas-Spendenkonto: Raika 41533, BLZ 35000, Kennwort: Erdbeben Haiti 

Nachbar in Not: PSK 90 150 300, BLZ 60.000, Kennwort: Erdbeben Haiti