Seit dem 15. März 2011 sieht sich die syrische Regierung mit einem Volksaufstand konfrontiert, wie es ihn vorher im Land noch nicht gegeben hat. Viele Städte und Dörfer in Syrien sind seit Beginn des Aufstandes ins Kreuzfeuer der Auseinandersetzungen zwischen der Opposition und den Sicherheitskräften der Regierung geraten. Tausende Menschen sind schon ums Leben gekommen (nach Schätzungen ca. 10.000, eher aber noch mehr), unzählige Menschen sind spurlos verschwunden und hunderttausende Syrer mussten aus ihren Wohnorten fliehen, um den Kämpfen oder den Repressions-maßnahmen der Regierung zu entkommen. Viele von ihnen zogen in sicherere Orte oder Regionen innerhalb Syriens (Schätzungen zufolge gibt es bereits mehrere hunderttausend Inlandsflüchtlinge), während andere die Grenze überquerten, um in den Nachbarstaaten Syriens (vor allem in der Türkei, im Libanon sowie in Jordanien) Zuflucht zu suchen (bislang gibt es schon mehr als 100.000 Flüchtlinge in den Nachbarländern).
Obwohl der Libanon kein Unterzeichner der UN-Flüchtlingskonvention ist, hat das Land bislang seine Grenzen für tausende syrische Flüchtlinge offen gehalten, die vor Verfolgung, Folter und den Bombardierungen ihrer Wohnorte geflohen sind. Um in den Nordlibanon zu gelangen, müssen die Flüchtlinge zunächst minenverseuchte Gebiete durchqueren, wobei sie zusätzlich ständig der Gefahr ausgesetzt sind, unter Beschuss der syrischen Armee zu geraten. Vermutlich deutlich mehr als 26.000 sind seit Beginn des Konflikts schon im Nachbarland angekommen (wenngleich nur ein Teil von ihnen schon offiziell registriert wurde), vor allem im Nordlibanon sowie in der Bekaa-Ebene im Osten des Landes. Ein großer Teil dieser Flüchtlinge sind sehr jung: fast 20% der Flüchtlinge sind jünger als 4 Jahre alt und weitere 35% jünger als 18. Sie sind fast alle von libanesischen Gastfamilien, die oft selbst bedürftig sind, bzw. von Hilfsorganisationen abhängig, um ihre Bedürfnisse in Bezug auf Unterkunft, Nahrungsmittel, Hygieneartikel und sonstige Dinge des täglichen Bedarfs zu befriedigen.
Im Nordlibanon wurden vom Flüchtlingsbüro der Caritas Libanon bereits 2.500 Hygiene-Kits an 2.500 Familien, 1.000 Decken an 200 Familien und Unterwäsche für 612 Frauen sowie 75 Baby-Kits verteilt. In der Bekaa-Ebene wurden bislang 220 Lebensmittel-Pakete, 100 Heizstrahler, 1.150 Decken, 200 Garnituren Bettwäsche sowie diverse Hygieneartikel verteilt.
Nunmehr sollen in den kommenden drei Monaten jeweils 1.750 syrische Flüchtlingsfamilien mit Lebensmittelpaketen bzw. Hygiene-Kits von der Caritas versorgt werden. Ein Lebensmittelpaket für ein Monat für eine Familie kostet 38 Euro.
Die Caritas Salzburg bittet deshalb für dieses dringende Anliegen um Spenden mit dem Kennwort "Nothilfe für syrische Flüchtlinge" auf das Konto Nr. 41533 beim Raiffeisenverband Salzburg (BLZ 35.000).
