Als sie aus Syrien geflohen sind, mussten sie alles zurücklassen: Ihr Haus, ihr Hab und Gut, ihre Freunde und oft selbst Familienangehörige, die zu alt oder zu schwach für die Flucht waren. Besonders für die Kinder ist es schwer zu verstehen, was im Krieg in Syrien los ist, warum das alles geschieht. Sie sind traumatisiert, weinen viel, wachen nachts auf, träumen von Bomben und Männern mit Gewehren. " Ein Mädchen hat mir erzählt, dass die Soldaten ihren Hühnerstall kaputt gemacht haben und alle ihre Hühner geschlachtet haben", berichtet Livia Leykauf, die für Caritas im Libanon unterwegs war. Ein anderes Mädchen musste mit ansehen, wie ihre Freundin erschossen wurde. Neben diesen Traumata kommt die prekäre Lebenssituation hinzu. Viele Familien wohnen in Zelten, schlafen auf Matratzen auf dem Boden, haben kein Geld und sind auch bei Lebensmitteln auf die Unterstützung von Hilfswerken angewiesen.
Um so grösser war die Freude, als Caritas den Kindern im Zeltlager Fayda mit einer Überraschung grosse Freude bereitete. Zu den normalen Nothilfepaketen, die diesmal Decken und Handtücher enthielten, gab es Bonbons und für die Kinder ein Plüschtier. Diese Tiere waren im vergangenen Jahr von den Kindern des Walser Kindergartens Himmelreich gesammelt worden. Am Fest von Sankt Martin hatte jedes der Kinder eines ihrer Lieblingsstofftiere mitgebracht, um sie Kindern in Not zu schenken. Nach einer langen Reise, gefangen in Kartons, wurden diese Clowns, Bären, Comic-Figuren und Puppen nun befreit und noch am selben Tag in dem Lager verteilt.
"Die Freude und Begeisterung der Kinder war enorm", weiss Stefan Maier von Caritas Salzburg, der bei der Verteilung dabei war. Auch für die Sozialarbeiterinnen von Caritas Libanon war es ein schönes Erlebnis. Oft sehen sie die Kinder barfuss über den Erdboden rennen, die Kleider zerschlissen, traurig und ganz ohne Spielzeug. An diesem Tag strahlten alle. Im wahrsten Sinn des Wortes ein Stück "Himmelreich" - dank dem Kindergarten Himmelreich in Salzburg.
