Trinkgeld für den Libanon: Restaurant Beiruti setzt sich gegen den Hunger ein

Nicht Leben, sondern Überleben: So kann man die aktuelle Situation der Menschen im Libanon zusammenfassen. Das libanesische Restaurant Beiruti in Salzburg hilft: noch bis Ende August geht das gesamte Trinkgeld an die Caritas für Projekte im Libanon.

Mey Jaberova, die Inhaberin des Restaurants, ist selbst gebürtige Libanesin. Ihre Verwandten leben noch vor Ort, dort ist die Lage hoffnungslos. „So schlimm wie heute war es noch nie, es ist schlimmer als Krieg. Wir wollten immer in den Libanon zurück, heute jedoch nicht mehr. Jeder will weg, die Menschen hungern, können sich nicht einmal das Nötigste kaufen.“ Besonders prekär ist die Lage für Kinder: „Im Libanon war es immer schon so, dass die Kinder nur in Privatschulen gute Bildung bekamen. Heute kann sich das kaum mehr jemand leisten, die öffentlichen Schulen sind teils geschlossen, es findet kein regelmäßiger Unterricht statt.“

Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg: „Die Situation im Libanon ist dramatisch. Lebensmittel gibt es gar nicht oder sie sind nicht leistbar, Strom gibt es nur noch stundenweise. Die Menschen hungern, sie haben keine Arbeit und keine Perspektive, die Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Herzlichen Dank an Mey Jaberova und an ihr Team für die Unterstützung unserer Arbeit.“

Der Libanon ist etwa so groß wie Tirol, hat jedoch rund 6,8 Millionen Einwohner*innen. Davon lebt über die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze, rund 80 Prozent der Bevölkerung haben nicht genügend Lebensmittel oder Geld für Lebensmittel zur Verfügung und 30 Prozent der Kinder im Schulalter haben noch nie eine Schule besucht. Claudia Prantl von der Auslandshilfe der Caritas Salzburg: „Unser Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe, die Menschen sollen sich wieder ein Leben in ihrer Heimat aufbauen können. Mit unseren Projekten und Einrichtungen kümmern wir uns nachhaltig um Ernährung, Bildung und Schutz von Menschen in Not. Sei es mit finanzieller Hilfe für die Gründung von Kleinunternehmen, mit Bildungsprojekten oder auch dem Schutz für Frauen.“