Rotes Kreuz Betreuungspersonal des Virgilbusses

v.l.n.r.: Lea, Christopher und Melanie gemeinsam mit Caritas-Streetworker Jean-Pierre und Dr. Markus Gross.

Virgilbus: Weiterführung durch die Caritas Salzburg

Der Virgilbus, die mobile medizinische Betreuung von Menschen in Not in der Stadt Salzburg, wird von der Caritas fortgeführt. In Kombination mit der Virgilambulanz können Menschen ohne Versicherung oder mit erschwertem Zugang zum Gesundheitssystem bestmöglich versorgt werden. Die Kooperation mit Rotem Kreuz, Samariterbund und Malteser Hospitaldienst wird fortgeführt, Initiator Dr. Sebastian Huber und die Diakonie ziehen sich nach mehr als zehn Jahren zurück.
 
„Es ist beeindruckend, wie alle Organisationen seit 2014 zusammenarbeiten, um Menschen in Not medizinisch zu versorgen. Eine Gemeinschaft der Hilfe – vielen Dank dafür, insbesondere auch an Dr. Sebastian Huber, der den Virgilbus 2014 ins Leben gerufen hat und an Diakonie-Geschäftsführer Michael König, der die finanzielle Abwicklung nun an die Caritas übergibt“, sagt Andrea Schmid, Direktorin der Caritas Salzburg. „Durch die nun neu entstandene Kombination und Koordination der beiden Angebote – Virgilambulanz und Virgilbus – werden wir die Menschen noch besser versorgen können. Der Virgilbus wird wie bisher aufsuchend in der Stadt Salzburg unterwegs sein – hierfür sind die Baulichtorganisationen (Rotes Kreuz, Samariterbund und Malteser) in der Planung und Umsetzung weiterhin maßgeblich beteiligt und wichtig.“
 
Der Virgilbus im Einsatz - jeden Sonntag abwechsend am Bahnhof, an der S-Bahn-Haltestelle Mülln und in der Notschlafstelle Haus Franziskus.

Dr. Sebastian Huber, Initiator des Virgilbusses: „Das Konzept der Zusammenführung von Virgilbus und Virgilambulanz stellt eine zusätzliche, vielversprechende Erweiterung der bisherigen Gesundheitsversorgung für die Zielgruppe dar. Die Anbindung an die Virgilambulanz bietet eine effektive Möglichkeit, Patient*innen in der Stadt Salzburg schnellen und effizienter Zugang zu medizinischer Hilfe zu verschaffen. Durch die Kombination der aufsuchenden Variante mit einer spezialisierten stationären Einrichtung wird nicht nur die Notfallversorgung verbessert, sondern auch die Senkung des Patient*innenaufkommens der Notaufnahmen gefördert.“
 
Michael König, Geschäftsführer Diakonie Salzburg: „Als Diakonie waren wir von Anfang an Partnerin der Virgilambulanz, nun übergeben wir die Kommunikation und Abwicklung aller finanzieller Angelegenheiten an die Caritas Salzburg. Die Kombination des Virgilbusses und der Virgilambulanz bringen verschiedenste Vorteile und ich bin froh, dass der Virgilbus auch in Zukunft gut weitergeführt werden kann im Sinne der Menschen, die Hilfe brauchen.“
 
Das Rote Kreuz Salzburg, der Samariterbund und der Malteser Hospitaldienst bleiben weiterhin zentrale Partner des Virgilbusses: „Die Koordination und Zusammenstellung der Teams übernehmen wir als Rotes Kreuz sehr gerne wie bisher“, sagt Helmut Steinkogler, Bezirksgeschäftsführer Salzburg Stadt und Flachgau. Gerhard Hofbauer, stv. Bereichsleiter vom Malteser Hospitaldienst ergänzt: „Bei den Einsätzen wechseln wir als Malteser Hospitaldienst uns mit dem Roten Kreuz und den Samaritern ab, so lassen sich die Dienste gut besetzen.“ Am wichtigsten bei alldem ist Christian Dengg, Geschäftsleiter des Samariterbundes Salzburg: „Jede und jeder Einzelne, dem wir helfen können, ist es wert. Denn jede und jeder verdient medizinische Versorgung. Wir sind natürlich weiterhin dabei!“

Pro Einsatz wird weiterhin jeweils eine Mediziner*in, eine Rettungssanitäter*in oder eine DGKP*in, eine Sozialarbeiter*in sowie eine Dolmetscher*in vor Ort sein. Wenn nötig, können Personalausfälle durch angestellte Virgilambulanzärzt*innen und/oder DGKP besetzt werden.

Die Virgilambulanz in Salzburg bietet nichtversicherten, wohnungs- und obdachlosen Menschen sowie Versicherten mit erschwertem Zugang zur Gesundheitsversorgung eine Anlaufstelle vergleichbar einer allgemeinmedizinischen Praxis. Sie ist noch nicht voll ausgelastet. Das Team vor Ort möchte daher alle Menschen, die in einer schwierigen Situation leben und erschwerten Zugang zu medizinischer Versorgung haben, ermutigen, das kostenlose Angebot jederzeit während der Öffnungszeiten in Anspruch zu nehmen. Der Virgilbus bietet zusätzlich Behandlung dort, wo sich die Menschen aufhalten.
Mehr zur Virgilambulanz
 
Virgilbus und Virgilambulanz – die Fakten

  • Mehr als 800 Behandlungen beim Virgilbus im Jahr 2024, mehr als 9.000 Behandlungen seit dem Start im Jahr 2014
  • 2024: 88 Rettungssanitäter*innen und acht Ärzt*innen halfen bei 44 Einsätzen
  • Knapp 250 Behandlungen in der Virgilambulanz seit der Eröffnung im August 2024
  • Der Virgilbus ist einmal wöchentlich im Einsatz, die Route wird in Absprache mit dem Caritas-Streetwork gestaltet
  • Die Virgilambulanz wird voraussichtlich ab Sommer einmal wöchentlich abends öffnen
  • Organisation, Koordination sowie Integration in die bestehenden medizinischen Strukturen wird ab jetzt durch das multiprofessionelle Team der Virgilambulanz umgesetzt. 

Die Virgilambulanz und der Virgilbus werden von Stadt und Land Salzburg, der ÖGK, der Apothekerkammer sowie der Ärztekammer gefördert und unterstützt.