Die Caritas ist österreichweit die einzige Anlaufstelle für Angehörige von jungen Menschen mit Demenz. Susanne Schmidt-Neubauer ist selbst betroffen, mit 56 Jahren hat ihr Mann die Diagnose „Alzheimer Demenz“ bekommen, sie begleitet und pflegt ihn seitdem.
Die Entscheidung fiel: Susanne wollte sich für Angehörige von früh an Demenz erkrankten Menschen einsetzen, ihre Erfahrungen und ihr Wissen weitergeben. „2022 startete die Caritas Salzburg dann mit mir als Demenzberaterin die Selbsthilfegruppe ‚Der Garten‘.
Drei Jahre später, nach vielen monatlichen Gruppentreffen, Einzelberatungen und einem Präsenztreffen, vielen Kontakten über die Caritas hinaus, hat sich die Mühe auch auf der Ebene gelohnt, die das weitere Fortbestehen des Gartens lenkt – der Finanzierung.
„Für 2025 haben wir eine Förderung vom Bundesministerium für Soziales erhalten. ‚Der Garten‘ darf sich österreichweit ausbreiten. Mit Hilfe der Caritas-Österreich und anderen Organisationen sind wir nun Anlaufstelle für alle Angehörigen und Menschen mit einer demenziellen Erkrankung in jungen Jahren. Es ist viel zu tun – vor allem vor dem Hintergrund der ansteigenden Zahlen an Demenzerkrankungen!“
Hintergrund – Herausforderung für junge Menschen mit Demenz
- Berufliche und finanzielle Auswirkungen: Viele jüngere Betroffene stehen noch mitten im Berufsleben. Die Erkrankung führt häufig zu einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Beruf, verbunden mit Einkommensverlust und Rentenunsicherheiten.
- Familiäre Verantwortung: Jüngere Erkrankte haben häufig noch schulpflichtige Kinder oder sind selbst pflegende Angehörige. Die Umkehr der Rollen – von der versorgenden zur versorgten Person – ist besonders belastend.
- Fehlende passende Versorgungsangebote: Die meisten Angebote für Demenzkranke richten sich an ältere Menschen. Jüngere fühlen sich dort häufig deplatziert oder isoliert.
- Soziale Isolation: Freunde und Bekannte ziehen sich häufig zurück, wenn die Symptome zunehmen – nicht selten aus Unsicherheit im Umgang mit der Situation.