Caritas Betreutes Wohnen: Notfall-Dosen für noch mehr Sicherheit

Ab sofort gibt es in allen 13 Einrichtungen des Betreuten Wohnens der Caritas in Salzburg „Notfall-Dosen“. Das sind kleine Dosen mit den wichtigsten Infos zu Gesundheitszustand, Medikamenten oder dem Kontakt zum Hausarzt. Das heißt: wenn in einem Notfall der Rettungsdienst kommt und Fragen nicht mehr selbst beantwortet werden können, haben die Sanitäter trotzdem sofort die wichtigsten Fakten und können entsprechend handeln. Vorgestellt wurden die Dosen heute im Rahmen des 10. Jubiläums des Betreuten Wohnens in Saalfelden.

Johannes Dines, Direktor der Caritas Salzburg:
„Betreutes Wohnen ermöglicht ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden, unabhängig und doch nicht einsam. Ein leistbares, modernes und barrierefreies Zuhause mit Zusammenhalt, Nachbarschaft sowie vielen Gemeinschaftsangeboten und Aktivitäten. Sicherheit ist hier natürlich ein wichtiges Thema und die neuen Notfall-Dosen erleichtern die Versorgung durch die Rettungskräfte bei Notfällen enorm. Wir freuen uns, diese Dosen nun in allen unseren Einrichtungen einsetzen zu können."


Gemeinschaft und Nachbarschaft
Viele Menschen wünschen sich, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben zu können. Oft ist jedoch die bestehende Wohnung zu groß, zu teuer, nicht barrierefrei oder es fehlt die Nachbarschaft. Betreutes Wohnen steht für ein Zuhause in einer Gemeinschaft, mit vielen Angeboten wie Bewohnertreffs, Ausflügen und Bewegung. Eine Betreuerin ist tageweise vor Ort, sie unterstützt und berät bei allen Fragen. Das gibt Sicherheit, es ist jemand da und auch in der Nachbarschaft hilft man zusammen.

Andrea Klambauer, Landesrätin für Wohnen: „Mit der Wohnbauförderung werden auch Wohnformen speziell für ältere Menschen berücksichtigt, so wie bei diesem sehr gelungenen Projekt des Betreuten Wohnens. Unserer älteren Generation wird darin eine hohe Lebensqualität und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Die Vernetzung und der gesellschaftliche Austausch unter Seniorinnen und Senioren trägt dazu bei, die Freude im Alltag zu wahren. Es ist wichtig, solche Wohnformen in vielen Gemeinden anzubieten, um die räumliche Nähe zum bisherigen Wohnort und den Sozialkontakten sicherzustellen.“

Die neuen Notfall-Dosen sind leicht zu finden, ein Aufkleber an der Wohnungstür sowie beim Aufbewahrungsort zeigt den Sanitätern sofort, wo die Unterlagen sind. Landesrettungskommandant Anton Holzer: „Bei Notfällen ist es wichtig, schnell Informationen über Gesundheitszustand, Allergien, Medikamente und Kontaktpersonen zur Verfügung zu haben. Dieses Projekt unterstützt unsere Einsatzkräfte mit lebenswichtigen Informationen, vor allem bei alleinstehenden Personen.“

Der Pflegebedarf steigt, in Salzburg sind aktuell mehr als 100.000 Menschen älter als 65 Jahre. Laut Daten der Landesstatistik Salzburg werden es bis 2030 mehr als 130.000, bis 2040 mehr als 150.000 Menschen sein. Daneben steigt die Lebenserwartung. „Betreutes Wohnen ermöglicht Unterstützung und Sicherheit, Schutz vor Vereinsamung und Prävention von körperlichen und psychischen Erkrankungen und ist damit ein wichtiger Faktor in der bedarfsorientierten Betreuung älterer Menschen, der ein hohes Maß an Selbstbestimmung sicherstellt“, sagt Johannes Dines.

Erich Rohrmoser, Bürgermeister der Gemeinde Saalfelden: „Wir dürfen als Stadtgemeinde die Vergaben der Wohnungen im Betreuten Wohnen in der Obsmarktstraße vornehmen. Die Nachfrage für diese Wohnanlage ist auch zehn Jahre nach der Eröffnung sehr groß. Die Bewohnerinnen und Bewohner schätzen die zentrale Lage und das positive Klima innerhalb der Hausgemeinschaft. Die angebotenen gemeinsamen Aktivitäten fördern den Austausch und die freundschaftlichen Kontakte zwischen den Nachbarn. Für Saalfelden ist die barrierefreie und mit seniorengerechter Technik ausgestattete Wohnanlage eine große Bereicherung.“

Stephan Gröger, Geschäftsführer der Heimat Österreich: „Die Heimat Österreich errichtet seit ca. 15 Jahren in Stadt und Land Salzburg betreute Wohnanlagen. Die Nachfrage nach dieser Wohnform nahm in den letzten Jahren stetig zu und somit ist unser erworbenes Know-how sehr gefragt. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Wohnanlagen mit dem Angebot sehr zufrieden sind und diese Wohnform ihre Lebensqualität maßgeblich erhält bzw. steigert. Die Wohnanlage in Saalfelden ist eine ganz besondere, da wir hier erstmals das AAL-System (ambient assisted living) erfolgreich einsetzen konnten. Das betreute Wohnen in jener Ausprägung, wie sie die Heimat Österreich errichtet, ist eine Erfolgsgeschichte!“


Fakten: Betreutes Wohnen der Caritas Salzburg

2004 hat die Caritas das erste Betreute Wohnen im Albertus-Magnus-Haus in der Stadt Salzburg eröffnet

  • 2021: gesamt 13 Standorte mit 326 Wohnungen in Stadt und Land Salzburg mit etwa 400 Bewohnerinnen und Bewohnern
  • Betreuung: eine Fachkraft ist stundenweise vor Ort, je nach Größe der Wohnanlage von 1x pro Woche bis 5x pro Woche. Aufgaben sind die Organisation von Gemeinschaftsangeboten, Förderung der Nachbarschaft, Beratung und Vermittlung von Wahlleistungen (wie Haushaltshilfe, Hauskrankenpflege, Essen auf Rädern, mobile Fußpflege u.ä.), Unterstützung bei administrativen Aufgaben (div. Anträge usw.)


Pinzgau:

  • Start in Niedernsill 2010
  • zweiter Standort in Saalfelden 2011
  • Heute: 4 Standorte (Niedernsill, 2x Saalfelden, Bruck a.d. Glocknerstraße)


Saalfelden:

  • 43 barrierefreie Wohnungen in der Obsmarktstraße seit 2011
  • weitere 22 Wohnungen in der Farmachstraße seit 2020

 

Betreutes Wohnen der Caritas: Zufriedenheitserhebung untern den Bewohnerinnen und Bewohnern, Oktober 2020

  • Umfragerücklauf 73 %
  • 33 % männlich, 57 % weiblich
  • Größte Gruppe 71-80 Jahre, 25 % älter als 80 Jahre
  • 60 % leben alleine
  • Rege Teilnahme an den Gemeinschaftsangeboten, vor allem Turnen und Bewegung (Prävention von körperlichen und psychischen Erkrankungen) sowie Austausch in der gemeinsamen „Infozeit“ bei Kaffee oder Frühstück werden gerne und viel genutzt
  • Insbesondere die Erreichbarkeit, fachliche und soziale Kompetenz der Betreuer*innen wird sehr gut bewertet (89 % fühlen sich „sehr gut/gut betreut“); bei Problemen der Hausgemeinschaft oder im persönlichen Bereich sind es 84 %, die sich „sehr gut“ bzw. „gut“ betreut fühlen.
  • Gesamtbild: hohe Zufriedenheit mit den Einrichtungen und der Betreuung, Angebote werden rege und gerne genützt (durch die Pandemie gab es weniger Angebote, dafür war der persönliche Kontakt zu den Betreuer*innen intensiver).