Libanon

Brennpunkt Libanon

Seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs 2011 ist der Libanon eines der wichtigsten Aufnahmeländer für aus Syrien geflüchtete Menschen. Nach Angaben der UNO befinden sich aktuell rund 1,5 Millionen Syrer*innen im Libanon – einem Land, das kleiner ist als Tirol. Während einer  Wirtschaftskrise historischen Ausmaßes, die durch hohe Arbeitslosenquoten, Inflation und einen begrenzten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen gekennzeichnet ist, verschärft auch politische Instabilität die Situation der Menschen im Libanon.

Die Caritas Österreich unterstützte auch die Nothilfe der Caritas Libanon nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut und half bei der Bereitstellung von Nahrungsmitteln und warmen Mahlzeiten, medizinischer Hilfe und Hygienekits, psychologischer Unterstützung und Unterkünften für Familien. Die aktuelle Unterstützung fokussiert unter anderem auf der Bereitstellung medizinischer Hilfe und Dienstleistungen, dem Zugang zu hochweritgen Bildungsangeboten sowie dem Schutz und der Unterstützung von Arbeitsmigrantinnen und besonders vulnerablen Bevölkerungsgruppen im Libanon.

Die wichtigsten Fakten zur Lage im Libanon

  • 3,9 Mio. Menschen innerhalb Libanons benötigen humanitäre Hilfe (davon knapp 2 Mio. Kinder)
  • 45% der libanesischen Haushalte sind von Nahrungsmittelknappheit und mangelndem Zugang zu Grundversorgung betroffen
  • 2 Mio. Menschen im Libanon haben nicht ausreichend Zugang zu sauberem Wasser
  • 55% der Libanes*innen, 70% Palästinenser*innen und über 90% der Syrer*innen sind von Armut und steigender Nahrungsunsicherheit betroffen
  • ~1,5 Mio. Menschen aus Syrien befinden sich aktuell im Libanon
  • Mehr als 60% der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze
  • Beinahe 1/3 der Bevölkerung ist arbeitslos

Schutz- und Gesundheitsmaßnahmen für vulnerable Menschen im Libanon

Diese mulitplen Krisen im Libanon tragen auch zu Schwachstellen im Schutz- und Gesundheitsbereich bei und beeinträchtigen das Wohlergehen gefährdeter Mädchen, Buben, Frauen und Männer sowohl aus der libanesischen Bevölkerung, als auch aus Migrantengruppen und der Flüchtlingsbevölkerung.

Das Projekt PHASE (Protection and health assistance in emergencies for vulnerable girls, boys, women and men in Lebanon) unterstützt aktuell knapp 5.000 besonders vulnerable Libanes*innen sowie in den Libanon geflüchtete Personen mit Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. Des Weiteren trägt das Projekt zur Bewältigung von Problemen, die durch den erschwerten Zugang zu Gesundheitsdiensten (etwa primäre und sekundäre Gesundheitsversorgung, Gesundheitsdienste für Menschen mit Behinderung und Kinder unter fünf Jahren) und durch Schutzrisiken (geschlechtsspezifische Gewalt, Ausbeutung, Kinderehe, Zwangsräumung usw.), die zu einer psychischen und finanziellen Destabilisierung führen bei. 

PHASE wird gefördert von der Austrian Development Agency.

  1. Mädchen, Buben, Frauen und Männern - egal ob sie geflüchtet sind oder zugewandert - bekommen die medizinische und psychologische Hilfe, die sie brauchen, um gesund zu bleiben und sich besser gegen Krankheiten und Notlagen im Libanon zu schützen.
  2. Mädchen, BUben, Frauen und Männer, die im Libanon Zuflucht suchen, werden durch Beratungs- und Schutzangebote besser vor (insbesondere geschlechtsspezifischen) Schutzrisiken geschützt. Dadurch werden sie widerstandsfähiger gegen Risiken.
  • Bereitstellung primärer Gesundheitsdienste, einschließlich psychischer Gesundheitsdienste durch Caritas-Kliniken und mobile medizinische Einheiten, inklusive Beratung, Behandlung und Vergabe von Medikamenten; sowie die spezielle Unterstützung von schwangeren und stillenden Frauen
  • Veranstaltungen und Trainings über sexuelle und reproduktive Gesundheit und geschlechtsspezifische Gewalt;
  • Bereitstellung eines gerechten, würdigen und sicheren Zugangs zu Schutzdiensten durch effektives Fallmanagement;
  • Bereitstellung psychosozialer Unterstützungs und Rechtsdienste für gefährdete Begünstigte;
  • Bereitstellung sicherer Unterkünfte

Schutz vor Zwangsarbeit und Missbrauch im Libanon

Trotz der vielen Herausforderungen innerhalb des Landes bleibt der Libanon ein Zielland für asiatische und afrikanische Arbeitsmigrant*innen, die jedoch hohen Schutzrisiken ausgesetzt sind und leicht Opfer von Zwangsarbeit werden. Unterstützung bekomme sie durch das Projekt „LEA“.

LEA zielt darauf ab, Zwangsarbeit und Ausbeutung im Libanon zu reduzieren, indem der Schutz und der Zugang zum Recht für Arbeitsmigranten verbessert werden. Es richtet sich an staatliche Behörden, Strafverfolgungsbehörden, NGOs und zivilgesellschaftliche Organisationen, um deren Fähigkeiten zur Identifizierung von Opfern von Missbrauch zu stärken und den Zugang zu Justiz und Schutzmechanismen zu verbessern. Insgesamt 7.500 Arbeitsmigrant*innen werden über das Projekt LEA erreicht und mit direkten Hilfsleistungen, Sensibilisierung und rechtlichem Beistand im Libanon unterstützt.

LEA wird gefördert von EuropAid und der Austrian Development Agency. 

  1. Verbesserte Wirksamkeit von Unterstützungsmechanismen und Kapazitätsaufbau für staatliche Einrichtungen
  2. Sensibilisierung und Wissensaufbau in der Öffentlichkeit und bei anderen Stakeholdern
  3. Schutz und Stärkung der Rechte von ausländischen Haushaltshilfen sowie Sensibilisierung der Öffentlichkeit

Caritas Projekte im Libanon

Libanon: Schulbildung für Migranten- und Flüchtlingskinder

Mehr als 100 Migranten- und Flüchtlingskinder aus den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens erhalten im Projekt Beth Aleph jeden Tag Unterricht und ein warmes Mittagessen.

Kinderschutz

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch, Gewalt, Ausbeutung und Vernachlässigung hat in unserer Arbeit oberste Priorität. Mithilfe von Child Safeguarding, dem institutionellen Kinderschutz, gewährleisten wir, dass Kinder innerhalb unserer eigenen Organisation geschützt und in Sicherheit sind. 

Libanon Frauenhäuser

Eine Zuflucht für Frauen in Not

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