Libanon: Schutz und Zuflucht für Migrantinnen

Gestrandet im Libanon

Geschätzte 250.000 ArbeitsmigrantInnen leben im Libanon. Die Frauen kommen, meist über Agenturen, aus den ärmsten Ländern Afrikas und Asiens, in der Hoffnung auf gute Verdienstmöglichkeiten und ein besseres Leben. Im Libanon sind sie in ihrer Position als Hausmädchen jedoch weitgehend recht- und schutzlos und können so leicht Opfer von Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung durch ihren Arbeitgeber werden. Viele Frauen werden nicht regelmäßig oder gar nicht bezahlt und sind der Willkür ihres Arbeitsgebers schutzlos ausgeliefert. Da die Arbeitgeber die Ausweispapiere ihrer Hausangestellten meist bis zum Ende der Vertragsperiode konfiszieren, begeben sich die Frauen in die Illegalität, wenn sie aus dem Haus fliehen und riskieren, verhaftet zu werden.

Zudem beherbergt das Land rund 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, darunter viele Frauen und ihre Kinder, sowie minderjährige unbegleitete Jugendliche, die nach der Flucht aus ihrer Heimat großen Risiken ausgesetzt sind. Durch ihre Flucht haben sie kaum mehr finanzielle Mittel, kämpfen mit dem Verlust von Gemeinschaften und sozialer Netzwerke sowie unsicheren Behausungen. Aufgrund ihrer vulnerablen Situation werden sie leicht Opfer von Gewalt, Zwangsheirat, Zwangsprostitution oder Verfolgung. 

 

Dramatische Auswirkungen durch Mehrfachkrisen

Besonders die derzeitigen Auswirkungen der COVID-19 Krise sowie der Wirtschaftskrise im Libanon und Syrien verschärfen die Situation dieser Frauen und ihrer Kinder. So wurden Hausmädchen einfach ohne ihren Lohn auf die Straße gesetzt, da sich die Arbeitgeber ihre Dienste und Kosten nicht mehr leisten können. Bei anderen eskaliert die Gewalt in der Familie. In ihrer ausweglosen Situation begehen Frauen in ihrer Not nicht selten auch Selbstmord.


Umfassende Hilfe und ein sicherer Hafen

In den Frauenhäusern der Caritas Libanon finden diese Frauen Zuflucht und ein Zuhause auf Zeit. Die Caritas Libanon, unser lokaler Projektpartner, arbeitet mit staatlichen Behörden sowie spezialisierten internationalen und lokalen Organisationen zusammen, um effektiv und auf mehreren Ebenen zu helfen und bestmögliche Lösungen für die Betroffenen zu finden.

Den Frauen rechtlichen, sozialen und emotionalen Beistand in einer geschützten und menschenwürdigen Umgebung zu bieten, ist das wesentliche Anliegen.

Die Einrichtungen bieten diesen verwundbaren Frauen und ihren Kindern eine sichere Umgebung, Schutz, gewährleisten ihre Versorgung und anwaltschaftliche Unterstützung. Die Frauen sind oft durch das Erlebte traumatisiert und benötigen psychologische und medizinische Betreuung. Eine 24 Stunden Betreuung der Bewohnerinnen ist gesichert, um in Krisensituationen oder bei Notfällen beizustehen.

Ein weiteres Ziel ist es, die Frauen für die Zeit nach ihrem Aufenthalt zu stärken, ihnen zusätzliche Kompetenzen und Perspektiven für einen Neustart zu vermitteln sowie die Einschulung ihrer Kinder. Verschiedene Kurse bieten sinnvolle Beschäftigung und Struktur, vermitteln neue Fertigkeiten und Kompetenzen, stärken das Selbstvertrauen und wirken der Isolation entgegen. Für die Kinder gibt es ein Betreuungs-, und Lernprogramm.

Um diesen Frauen auch in Zukunft in ihrer Notsituation beistehen zu können, werden dringend Spenden benötigt.

Mit Ihrer Hilfe geben wir hilfesuchenden ArbeitsmigrantInnen eine sichere Zuflucht!