Wichtigste Unterstützung im Lerncafé sind die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Sie stellen kostenlos ihre Zeit zur Verfügung, um mit den Kindern zu lernen. Ohne sie könnte das Projekt nicht bestehen. Rosi Sedivy ist eine von ihnen. Die ehemalige Tagesmutter ist vor zwei Jahren in Pension gegangen und freut sich, jetzt wieder stundenweise mit Kindern arbeiten zu können. „Das schönste sind die strahlenden Augen der Kinder, wenn sie etwas geschafft haben“, erzählt Rosi.
Auch Sebastian*, eines ihrer ehemaligen Tageskinder, kommt zwei Mal wöchentlich ins Lerncafé. Er umarmt sie beim Ankommen, denn er freut sich „seine Rosi“ jetzt wieder öfter zu sehen. Sebastian ist zehn Jahre alt und geht in die erste Klasse der Neuen Mittelschule in Mittersill. Obwohl er in der Volksschule recht gut mitgekommen ist, war der Umstieg in die neue Schule für ihn schwierig. Besonders in Englisch und Biologie hatte er anfangs Probleme, hinzu kam ein störender Sitznachbar, der Sebastian dauernd vom Unterricht abgelenkt hat.
„Sebastian war zuhause dann oft wütend und frustriert“, erzählt seine Mutter Maria*. „Er hat auch erst lernen müssen, dass er jetzt mehr für die Schule machen muss und weniger Zeit für anderes hat, wie zum Beispiel sein Fußballtraining.“
Maria ist froh, dass Sebastian einen Platz im Lerncafé bekommen hat. Sie fühlt sich zuhause oft überfordert. Um zum Einkommen der fünfköpfigen Familie beizutragen, arbeitet sie dreißig Stunden in einem Supermarkt. Sie unterstützt ihren Sohn soweit sie kann. Die Mutter von drei Kindern hat jedoch selber nur einen Pflichtschulabschluss und kann daher nur bedingt helfen.